In dem Prozess gegen drei Männer wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung haben die Angeklagten zum Prozessauftakt vor dem Landgericht Hanau den Ablauf der vorgeworfenen Tat bestätigt. Der Hauptangeklagte stritt jedoch ab, dass er das Opfer habe töten wollen. Er habe dem Mann lediglich eine Abreibung verpassen und ihm Angst einjagen wollen.

Um dem Lebensgefährten seiner Mutter einen Denkzettel zu verpassen, soll der Mann versucht haben, mit einem Freund und seinem Cousin gewaltsam in die Wohnung des 47 Jahre alten Opfers einzudringen und diesen zu attackieren. Bei der Tat sollen laut Anklage zehn Schüsse auf die Wohnungstür des Mannes abgefeuert worden sein. Die Staatsanwaltschaft legt den Angeklagten im Alter zwischen 31 und 33 Jahren versuchten Totschlag sowie gefährliche Körperverletzung zur Last. 

Die Männer sollen laut Anklage mit einem Teleskopschlagstock sowie einer Pistole bewaffnet zu der Wohnung des Opfers gegangen und an der Eingangstür im dritten Stock geklopft haben. Als der Mann das Trio durch einen Spalt gesehen und die Todesdrohungen gehört habe, soll er die Tür sofort wieder geschlossen haben. Danach hätten die Angeklagten versucht, mit Gewalt einzudringen. Dem 33-jährigen Hauptangeklagten wird vorgeworfen, aus nächster Nähe zehn Schüsse auf das Schloss und die Tür sowie auf das dahinter stehende Opfer abgefeuert zu haben. Ein Projektil soll die Tür durchschlagen haben und schließlich im Küchenboden stecken geblieben sein. Der 47-Jährige blieb unverletzt. 

Die Staatsanwaltschaft sieht Vergeltung als Motiv an. Hintergrund sollen familiäre Streitigkeiten gewesen sein. So soll das Opfer die Mutter des Hauptangeklagten zuvor mehrfach geschlagen und getreten haben. Die Schwurgerichtskammer hat für den Prozess fünf Verhandlungstage bis Ende September anberaumt.