Sie bringen Lebensmittel, Fan-Artikel, Hammer und notfalls auch Pflaster. Das Projekt LieferMichel mit Drohnen und Lastenrädern im südhessischen Michelstadt hat mittlerweile fünf Handelspartner. Bei dem seit Anfang Oktober laufenden Test sind nach Angaben von Projektbeteiligten mittlerweile rund 2200 Flugkilometer zurückgelegt worden. Bestellt werden könne in einem Supermarkt bei einem Anbieter regionaler Lebensmittel, Fan-Artikel des Fußballbundesligisten Darmstadt 98, einer Apotheke und nun auch bei einem Laden für Heimwerkerbedarf. Das zunächst bis Ende vergangenen Jahres geplante Projekt wurde bis Ende März verlängert. Dann sollen Daten ausgewertet werden.
In einer Gegend, in der es in kleinen Dörfern teils nicht mal einen Laden für das Nötigste gibt, soll das Angebot die Nahversorgung verbessern. Bei dem vom Bundesverkehrsministerium mit 430 000 Euro unterstützten Projekt soll der Warentransport per E-Lastenrad mit dem Drohnentransport kombiniert werden. Beteiligt sind unter anderem die Frankfurt University of Applied Sciences (früher Fachhochschule), das Unternehmen Wingcopter und der Telekommunikationskonzern Vodafone. Das Projekt «Drohnen-Lastenrad-Express-Belieferung» soll in Zukunft schnell und emissionsfrei Waren zum Endverbraucher bringen.
Bei dem Projekt werden die im Internet bestellten Waren mit einem Lastenrad an den Stadtrand gefahren. Von dort fliegen die Drohnen sie dann an den Rand eines Ortsteils, von wo sie mit einem weiteren Lastenrad zum Endverbraucher gefahren werden. Aus rechtlichen Gründen können die Drohnen nicht bis vor eine Haustür fliegen. Sie können maximal 4,5 Kilogramm Last tragen.