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Rekordjahr bei Kegelrobbengeburten auf Helgoland

Die größten Raubtiere Deutschlands - die Kegelrobben - vermehren sich gut. Auf Helgoland wird erneut eine Rekordgeburtenzahl gezählt. Warum fühlen sich die Tiere hier besonders wohl?
Kegelrobben-Jungtiere in der Norddeicher Seehundstation
Ein Kegelrobben-Jungtier wird in der Seehundstation Norddeich gefüttert. © Sina Schuldt/dpa

Erneut Rekordzahl bei Kegelrobbengeburten auf Helgoland: In der Wurfsaison 2023/24 wurden an einem Tag 793 Jungtiere an den Stränden der Hochseeinsel erfasst, wie Damaris Buschhaus vom Verein Jordsand der Deutschen Presse-Agentur sagte. «Bisher wurde in keinem Winter eine höhere Geburtenzahl auf der Helgoländer Düne gezählt.» Die Kegelrobben nutzen alle drei Strände auf der Düne - der kleinen Nachbarinsel der Hauptinsel - in voller Breite aus. Auch auf der Hauptinsel wurden wieder einige wenige Jungtiere geboren.

Eine genaue Geburtenzahl gibt es demnach in diesem Jahr erneut nicht, da nicht mehr täglich gezählt werden konnte. Wie bereits im vergangenen Winter musste das tägliche Monitoring aufgrund der hohen Tierdichte im Dezember eingestellt werden. Die Entscheidung sei gemeinsam von den Mitarbeitern der Gemeinde Helgoland sowie dem Verein Jordsand getroffen worden, sagte Buschhaus. «Die größten Raubtiere Deutschlands sind in der Wurf- und Paarungszeit besonders aggressiv und die Mindestabstände von 30 Metern sind nicht mehr einzuhalten.» Der Tageshöchstwert in der Wurfsaison 2022/2023 lag bei 684 Jungtieren. Auch dies war bereits ein Rekordwert.

Zum Ende der Wurfzeit wieder mehr Platz auf der Düne

Die Wurf- und Paarungszeit der Kegelrobben beginnt Anfang November und läuft im Januar aus. Die Säugezeit ist nach rund 2,5 Wochen beendet, im Anschluss ist der Fellwechsel der Jungtiere. Das weiße Lanugofell wird gegen das typische kurze, wasserabweisende Fell eingetauscht. Anschließend verlassen die Tiere die Strände. Auch die Kühe verlassen nach dem Ende der Säugezeit und der anschließenden Paarung die Strände.

Daher werden innerhalb der drei Monate immer wieder mal Plätze auf der Düne frei. «Besonders zum Ende der Wurf- und Paarungszeit zeigt sich dies. So ist jetzt im Januar wieder deutlich mehr Platz auf den Stränden, da viele Tiere bereits abgeschwommen sind, um sich die verlorenen Reserven wieder anzufressen», sagte Buschhaus.

Lanugofell saugt sich beim Schwimmen voll wie ein Wollpulli

Nach Angaben von Buschhaus eignet sich die Düne besonders gut für Kegelrobben, da sie hochwassergeschützte Strände hat. «Im Gegensatz zu Sandbänken im Wattenmeer, die täglich überflutet werden, lässt das normale Hochwasser noch Strand frei.» Kegelrobben werden mit dem weißen Lanugofell geboren. Dieses ist relativ lang und nicht wasserabweisend. «Man kann sich das ähnlich einem Wollpullover vorstellen, der sich beim Schwimmen im Wasser vollsaugt und das Tier durch das Gewicht zusätzlich auf Dauer nach unten zieht. Die junge Kegelrobbe kann damit schwimmen, aber nicht zu lang», sagte Buschhaus. Es zehre sehr stark an den Kräften, die sich das Jungtier erst anfressen müsse.

«Daher suchen Kegelrobbenkühe hochwassergeschützte Strände auf. Dort können sie das Jungtier zur Welt bringen und säugen, ohne durch die tägliche Tide zu stark beeinflusst zu sein», sagte Buschhaus. Bei starken Stürmen robben die Kegelrobben die Strände und Dünen hoch und liegen geschützt vor dem Hochwasser. Eine Sandbank bietet dies nicht.

Einige Jungtiere müssen in Friedrichskoog aufgepäppelt werden

Trotz der guten Ausgangsbedingung auf Helgoland gibt es einige Jungtiere, die in der Seehundstation Friedrichskoog aufgepäppelt werden müssen. In dieser Saison wurden rund 30 Kegelrobben in die Auffangstation gebracht. Die erste junge Kegelrobbe kam bereits am 25. November im Alter von rund zwei Wochen von der Helgoländer Düne in die Seehundstation. Das 18,9 kg schwere Weibchen Toni trug noch das komplette helle Embryonalfell, war nach Angaben der Seehundstation jedoch kein klassischer Heuler, denn Mutter und Jungtier wurden bis dahin zusammen beobachtet und Toni gesäugt. Allerdings hatte Toni zum Ende der Säugezeit nicht ausreichend Gewicht zulegen können und wurde daher zur weiteren Aufzucht nach Friedrichskoog gebracht.

© dpa
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