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Drei Vorstände müssen Aurubis vorzeitig verlassen

Ein tödlicher Stickstoff-Unfall, eine Diebstahlsserie und ein lange verborgener Betrug: Für das Hamburger Metallunternehmen Aurubis war das Geschäftsjahr 2022/23 ein «annus horribilis» - mit Folgen nun auch für die Chefetage.
Aurubis
Blick auf den Schriftzug «Aurubis» über dem Eingangstor zum Aurubis Werk Ost. © Georg Wendt/dpa

Nach lange unentdeckten Millionenschäden durch Betrug und Diebstahl beim der Hamburger Aurubis AG müssen Vorstandschef Roland Harings und zwei weitere Vorstände das Unternehmen vorzeitig verlassen. Das gab der Kupfer- und Recyclingspezialist am Dienstag nach einer Sitzung des Aufsichtsrates bekannt. «Die drei Vorstandsmitglieder tragen damit den besonderen Herausforderungen der Aurubis im abgelaufenen Geschäftsjahr Rechnung, insbesondere mit Blick auf die schwerwiegenden Betrugs- und Diebstahlsfälle im Werk Hamburg und Vorkommnisse im Bereich der Arbeitssicherheit.» Im vorigen Jahr waren drei Mitarbeiter bei einem Stickstoff-Austritt bei Aurubis ums Leben gekommen.

Die Fälle von Diebstahl und Betrug waren lange unentdeckt geblieben. Das hatte bei den Mitgliedern des Kontrollgremiums Zweifel am Risikomanagement der Unternehmensführung geweckt. Eine Anwaltskanzlei hatte im Auftrag des Aufsichtsrates daraufhin die Verantwortung des Vorstands im Zusammenhang mit den Straftaten untersucht. Harings, dessen Vertrag eigentlich bis Mitte 2027 lief, hatte sich Mitte Dezember noch zuversichtlich gezeigt, «dass die Untersuchungen ergeben, dass wir hier mit allen Sorgfaltspflichten und mit aller Verantwortung das Unternehmen geführt haben». Nun verlässt der 60 Jahre alte Manager Aurubis schon Ende September.

Produktionsvorstand Heiko Arnold geht bereits zum 29. Februar, Finanzvorstand Rainer Verhoeven gibt seinen Posten zum 30. Juni ab. Allein die erst Anfang 2023 bestellte und für das aufstrebende Recyclinggeschäft zuständige Vorständin Inge Hofkens (53) behält ihr Vorstandsmandat.

Aurubis war in mehreren Fällen Opfer von Kriminellen. Unter dem Strich sprach das Unternehmen im Dezember bei der Präsentation der Jahresergebnisse für 2022/23 (30. September) von einem Fehlbestand an Metallen von 169 Millionen Euro. Die Bilanz des vergangenen Geschäftsjahres war zudem von einem tödlichen Chemieunfall überschattet. Dabei war Stickstoff ausgetreten; drei Männer im Alter von 24, 49 und 53 Jahren starben an den Folgen.

Finanziell besonders schmerzlich war für das Unternehmen ein großangelegter Betrug. Aufgefallen war dieser bei regelmäßigen Überprüfungen des Metallbestands. Es gab erhebliche Abweichungen vom Sollbestand sowie Abweichungen bei Sonderproben bestimmter Recycling-Lieferungen. Aurubis geht davon aus, dass manipulierte Proben mit hohen Gehalten wertvoller Metalle abgegeben wurden, die Lieferungen dann aber deutlich weniger wertvolle Metalle enthielten - wodurch letztlich überhöhte Rechnungen bezahlt wurden.

© dpa
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