Etwa 60 Bauern haben am Freitag in Brunsbüttel über Stunden mehrere Straßen blockiert. Die Landwirte hätten insgesamt vier Blockaden eingerichtet, teilte die Polizei mit. Diese befanden sich demnach südlich des Nord-Ostsee-Kanals und führten zu einigen Verkehrsbeeinträchtigungen. «Die Versammlungen waren nicht angemeldet, aber offensichtlich im Vorwege geplant und keinesfalls spontan.»
Die Bäuerinnen und Bauern hätten sich gegen 4.15 Uhr getroffen und an den vier Orten mit Traktoren und weiteren Fahrzeugen sowie Heuballen die Kreuzungen blockiert. Davon seien vor allem Zufahrten zum Industriegebiet in Brunsbüttel betroffen gewesen. Wann die Aktion vorbei sein sollte, war zunächst nicht absehbar. Die Landwirte hätten sich aber wohl auf eine längere Zeit eingerichtet, sagte eine Polizeisprecherin. Die Protestierenden hätten auch Toiletten mitgebracht.
In Abstimmung mit den Versammlungsbehörden der Kreise Dithmarschen und Steinburg ließ die Polizei die Proteste nach eigenen Angaben über viele Stunden zu. Anders als in der Vergangenheit hätten Polizei und Behörde jedoch ein zeitliches Limit gesetzt - und sich auf eine Räumung ab 15.30 Uhr vorbereitet. Diese sei letztlich jedoch nicht nötig gewesen, weil die Bauern mit ihren Traktoren freiwillig abgezogen seien.
Auslöser der bundesweiten Proteste war eine Entscheidung der Bundesregierung, Agrardiesel nicht länger subventionieren und die Kfz-Steuerbefreiung für Landwirtschaftsfahrzeuge beenden zu wollen. Die Pläne wurden inzwischen abgeschwächt: Die Vergünstigungen auf den Agrardiesel sollen schrittweise bis 2026 gestrichen werden, und die Kfz-Steuerbefreiung bleibt.