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Glasmanufaktur Brandenburg droht ohne Unterstützung das Aus

Die Solarindustrie in Europa hat mit günstigen Angeboten von Modulen vor allem aus China zu kämpfen. Nun droht einem weiteren deutschen Produktionsstandort das Aus - wenn die Politik nicht reagiert.
Wind- und Solarenergie
Windkraftanlagen stehen hinter Photovoltaikanlagen. © Sina Schuldt/dpa

Nachdem der Hersteller von Solarmodulen, Meyer-Burger, die Einstellung seiner Produktion im sächsischen Freiberg bekannt gegeben hat, droht der Glasmanufaktur Brandenburg (GMB) am Standort Tschernitz das Aus. Das geht aus einem Brief der indischen GMB-Mehrheitseigentümerin Borosil an Spitzen der Ampelkoalition im Bund sowie an Union und Linke hervor, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt und über den zuvor der «Spiegel» berichtet hatte. Ohne «kurzfristig wirksame Stützungsmaßnahmen» werde man nicht in der Lage sein, die Flachglasprodukton in Tschernitz aufrechtzuerhalten, heißt es in dem Schreiben. «Sollte im März keine Entscheidungen zur Unterstützung der deutschen Solarindustrie, also unserer Kunden, getroffen werden, muss Borosil die Produktion in Tschernitz einstellen und die GMB schließen.» Die GMB gilt als der einzig verbliebende relevante Hersteller von Solarglas in der EU und ist Teil der Solarlieferkette. 300 Menschen sind dort derzeit beschäftigt.

Das Unternehmen produziert nach eigenen Angaben in Tschernitz in Südbrandenburg etwa 350 Tonnen Flachglas pro Tag. Die Produktion könnte auf bis zu 800 Tonnen pro Tag zeitnah erweitert werden, wenn die Rahmenbedingungen stimmten, heißt es weiter in dem Brief an die Politiker. «Umso weniger ist es nachvollziehbar, warum die inzwischen monatelange und ergebnislose Diskussion über mögliche Unterstützung der deutschen Solarindustrie nicht zu einem Ergebnis gekommen ist.»

Erst vor wenigen Tagen hatte Meyer Burger angekündigt, die Schließung seines Werks im sächsischen Freiberg vorzubereiten. Wegen des sich verschlechternden europäischen Marktumfelds sei die Produktion in der Region nicht mehr rentabel, hatte das Schweizer Unternehmen mitgeteilt. Den Schritt begründete die Gruppe auch damit, dass es «noch keine Entscheidung über politische Unterstützungsmaßnahmen zur Behebung der aktuellen Marktverzerrungen durch Überangebot und Dumpingpreise bei Solarmodulen gibt».

Auch andere Hersteller im Bereich Solarindustrie hatten zuletzt mit Schließungen von hiesigen Werken gedroht: China überschwemme mit Preisdumping den Markt für Solarmodule, finanzielle Unterstützung zum Erhalt der Branche in Deutschland sei seitens des Staats nötig.

© dpa
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