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Abriss des Generalshotels läuft: Linke spricht von «Schande»

Der Abriss des Generalshotels aus DDR-Zeiten war schon mehr als ein Jahrzehnt festgeschrieben. Aber erst im vergangenen Sommer formierte sich eine Gegen-Initiative von Parteien, Architekten und Denkmalschützern. Doch nun rollen die Bagger.
Generalshotel Schönefeld
Die Fenster und Türen des zum Abriss vorgesehenen ehemaligen Generalshotel sind entfernt. © Soeren Stache/dpa/Archivbild

Nach monatelangen Vorarbeiten hat auf dem Gelände des Flughafens BER der Abriss des historischen Generalshotels begonnen. «Der von außen sichtbare Rückbau der Gebäudehülle wurde in dieser Woche begonnen und soll im Februar 2024 abgeschlossen werden», teilte die zuständige Bundesanstalt für Immobilienaufgaben auf Anfrage mit. Seit Mitte September war das frühere Empfangsgebäude für Repräsentanten der Sowjetunion und Staatsgäste der DDR bereits entkernt worden.

Die Villa wurde zwischen 1947 und 1950 errichtet. Der Abriss wurde bereits im Jahr 2011 beschlossen. Die Fläche des ehemaligen Generalshotels soll künftig als Parkraum für die Maschinen der Flugbereitschaft des Verteidigungsministeriums genutzt werden, die vom Flughafen Köln/Bonn zum BER umziehen sollen.

Gegen den Abriss gab es kurz vor Beginn der Arbeiten breiten Widerstand. Alle sechs Fraktionen des Brandenburger Landtags sowie Architektenkammern und Denkmalschützer setzten sich für den Erhalt des historischen Gebäudes ein. Auch Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) und Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) hatten sich gegen den Abriss ausgesprochen.

«Der Abriss des Generalshotels ist eine Schande», sagte der kulturpolitische Sprecher der Linke-Gruppe im Bundestag, Jan Korte, am Mittwoch. «Wenn das einzigartige historische Gebäude keine DDR-Vergangenheit hätte, sondern im Westen liegen würde, hätte die Bundesregierung keine Sekunde gezögert, um die alte und überholte Planung zu begraben, Alternativen zu finden und das Generalshotel zu retten.» So werde aber «entgegen jeder Vernunft» wieder ein Teil des ostdeutschen kulturellen Erbes vernichtet, kritisierte er.

«Die Bilder schmerzen», sagte die Brandenburger Landtagsabgeordnete Sahra Damus (Grüne). Die Bundesregierung habe es versäumt, bei der ohnehin anstehenden Änderung des Planfeststellungsbeschlusses für den BER die Flächen neu zu ordnen, um das Generalshotel zu retten. So hätte das Generalshotel auch als Dienstgebäude für die Regierungsstaffel genutzt werden können, meinte Damus.

Auch die Präsidentin der Berliner Architektenkammer, Theresa Keilhacker, kritisierte mangelnde Gesprächsbereitschaft des zuständigen Bundesfinanzministeriums über eine mögliche Änderung der Pläne. «Es bleibt das Geheimnis des Bundesfinanzministers, warum er nicht intervenierte, dass für 2,7 Millionen Euro Abrisskosten Tatsachen geschaffen werden, bevor diese Vorschläge diskutiert werden.»

© dpa
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