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Umweltministerin warnt vor Artensterben durch Klimawandel

Klimawandel und Artensterben gelten als zwei der größten Krisen der Zeit. Zunehmend zeigen auch die Daten und Zahlen der Meteorologen und Naturforscher, dass die eine Krise von der anderen abhängt.
Schmetterlingsmonitoring
Ein Hauhechel-Bläuling sitzt im Nationalpark Eifel im Gras. © Oliver Berg/dpa

Der baden-württembergische Winter war zu warm, zu sonnig und oft viel zu trocken, er hat ebenso wie das vergangene Jahr mit seinen Temperaturen einen Platz in den Rekordbüchern der Meteorologen gefunden. Aber auch die Naturforscher schlagen immer lauter Alarm. Denn nach Angaben des Umweltministeriums schwindet vor allem der Bestand der Insekten in Baden-Württemberg weiter stark.

«Wir hatten noch nie so einen Einbruch beim Monitoring», sagte Umweltministerin Thekla Walker (Grüne) am Dienstag in Stuttgart. «Der nasse Frühling und der zu trockene Sommer haben den Tagfaltern, den Schmetterlingen im Prinzip den Garaus gemacht.» Auch die Fische litten unter dauerhaft zu heißem Wasser, warnte Walker bei der Vorlage des Klimatischen Jahresrückblicks für 2023.

Das vergangene Jahr sei mit 8164 gezählten Individuen, die sich auf 80 Arten verteilten, das schlechteste Tagfalterjahr seit Beginn des Insektenmonitorings 2018 gewesen, sagte Walker. In den eher nassen Monaten März und April seien die jungen Raupen abgestorben, weil sie unter diesen Witterungsbedingungen verschimmelten oder keine Nahrung aufnehmen könnten. Einige Populationen seien auch bereits durch die lange Dürreperiode im Sommer 2022 geschwächt gewesen.

Beim Insektenmonitoring werden jährlich auf 50 Stichprobenflächen im Land Tagfalter und Widderchen (Nachtfalter) erfasst. Alle vier Jahre wiederholen sich die Untersuchungen auf denselben Flächen. Im Monitoring sind Tagfalter eine sogenannte Indikatorart. Von ihrem Vorkommen schließt man auf den Populationszustand ähnlicher Insekten, in diesem Fall auf Bestäuber. Bestäuberarten sind die tragende Säule für eine gesunde Pflanzenwelt - ohne sie können sich viele Pflanzen nicht vermehren.

«Der Klimawandel geht so schnell vonstatten, dass Insekten sowie andere Tiere und Pflanzen sich kaum anpassen können», beklagte der Naturschutzbund Deutschland (Nabu). Wichtig für Insekten sei eine durchgängige Winterruhe. «Warme Phasen, die sich häufiger mit Frost und Kälte abwechseln, führen dazu, dass die Insekten ihre Winterruhe immer wieder unterbrechen und damit ihre Energiereserven verbrauchen, ohne entsprechende Nahrung, wie zum Beispiel Nektar, aufnehmen zu können, weil ja noch gar nichts blüht», sagte der Nabu-Landeschef Johannes Enssle.

Es seien Anfang Januar schon Hummelköniginnen gesichtet worden, die vermutlich das Frühjahr nicht erleben würden, weil sie so früh keinen Nektar fänden. Auch das frühe Austreiben von Frühblühern könne dazu führen, dass der Blühzeitpunkt der Pflanzen nicht mehr mit dem Flugzeitpunkt von Insekten übereinstimmt. Laut Bericht des Ministeriums hat die Apfelblüte im vergangenen Jahr zwölf Tage früher als im Mittel des Referenzzeitraums 1961 bis 1990 begonnen. Die Folgen sind Spätfrostschäden und Ertragseinbußen.

Laut Umweltministerium hat sich die Temperaturerhöhung der vergangenen Jahre im Südwesten auch im vergangenen Jahr fortgesetzt. «Mit durchschnittlich 10,7 Grad Celsius war es nach 2022 erneut ein Rekordwärmejahr in Baden-Württemberg», sagte Walker. Der Wert liege um 2,6 Grad über der Temperatur des sogenannten internationalen Referenzzeitraums von 1961 bis 1990. «Hinter uns liegt ein Jahr der Extreme. Nie war es in Baden-Württemberg so warm, Dürre und kleinere lokale Hochwasser wechselten sich ab.»

© dpa
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