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Mildes Wetter: Bären in Pyrenäen verzichten auf Winterruhe

Das Wetter war mild und es gab genug zu fressen: Deshalb haben Braunbären in den Pyrenäen auf ihre Winterruhe verzichtet. Mit dem Klimawandel könnte das zur Regel werden, meint ein Experte.
Braunbär
«Da das Wetter besonders mild und der Herbst reich an Früchten war, finden sie leichter etwas zu fressen, weshalb einige noch immer nicht mit der Winterruhe begonnen haben», berichtet der Verein «Land der Bären» (Symbolbild). © Friso Gentsch/dpa

Wegen des milden Winters haben etlichen Braunbären in den Pyrenäen offensichtlich auf ihre übliche Winterruhe verzichtet und stattdessen ihre Umgebung erkundet oder schon mal nach Weibchen Ausschau gehalten.

«Bei diesem Tier hängt die Winterruhe von zwei Faktoren ab: Wetter und Nahrung», sagte der Leiter des Braunbären-Netzwerks der französischen Behörde für Biodiversität (OFB), Julien Steinmetz, der Zeitung «Le Monde». «Bei dem milden und freundlichen Wetter konnten sie sehr spät Trockenfrüchte, Pflanzen oder Eicheln finden, daher die beobachteten Aktivitäten.»

«Noch immer nicht mit der Winterruhe begonnen»

Zwar seien Bären dort auch sonst im Winter aktiv, diesmal aber häufiger als üblich. Normalerweise fräßen die Bären sich im Herbst voll, um Fett anzusammeln. Fänden sie keine Nahrung mehr, wechselten sie in die Winterruhe und zögen sich dafür in Höhlen zurück, sagte Steinmetz. Der Verein «Land der Bären» hatte kürzlich Aufnahmen von Beobachtungskameras veröffentlicht, die eine Bärenmutter mit ihrem Nachwuchs sowie einen anderen Bären zwischen November und Februar in der Natur zeigten.

Die Bären gingen dann in Winterruhe, wenn die Nahrungssuche sie mehr Energie koste als sie einbringe, erklärte der Direktor des Vereins, Alain Reynes. «Da das Wetter in diesem Jahr besonders mild und der Herbst reich an Früchten war, finden sie leichter etwas zu fressen, weshalb einige noch immer nicht mit der Winterruhe begonnen haben.»

«Ich stelle vor allem fest, dass die großen Männchen, die auf der Suche nach Weibchen sind, oder die jungen Erwachsenen, die ihren Berg entdecken, aktiv waren», sagte der Gründer des Braunbären-Netzwerks, Jean-Jacques Camarra, der Zeitung «Monde». «Es ist denkbar, dass die Tiere eines Tages gar keine Winterruhe mehr halten, was natürlich vom Klima abhängt.»

Bären vor fast 30 Jahren fast verschwunden

Die Zahl der in Frankreich in den Pyrenäen vorkommenden Braunbären ist zuletzt wieder auf rund 80 angestiegen, nachdem die Bären in den Bergen an der Grenze zu Spanien 1995 bereits fast verschwunden waren. Auf der spanischen Seite der Berge wurden im vergangenen Jahr rund 400 Braunbären gezählt.

Im Gegensatz zu vielen kleineren Säugetieren wie Fledermäusen und Hamstern, die einen echten Winterschlaf machen, halten Braunbären meist nur eine immer wieder durch Aktivitätsphasen unterbrochene Winterruhe, bei der die Körperfunktionen nicht so stark herabgesetzt sind. Winterschlaf und Winterruhe sind eine Strategie, um strenger Witterung und Nahrungsknappheit zu entgehen. Viele Lebensfunktionen werden dabei auf Sparflamme gesetzt.

© dpa
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