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Papst-Äußerung zu Ukraine beschäftigt Kirchen und Gläubige

Im Südwesten reagieren Kirchen ganz unterschiedlich auf den Appell von Papst Franziskus zu Friedensverhandlungen zwischen der Ukraine und Russland. Einige katholische Gläubige beschweren sich.
Landesbischöfin Heike Springhart
Heike Springhart, Landesbischöfin der Evangelischen Landeskirche in Baden, aufgenommen in den Räumlichkeiten der Kirchenverwaltung. © Uli Deck/dpa

Nach dem Appell von Papst Franziskus zu Friedensverhandlungen zwischen der Ukraine und Russland haben Leitungen der großen Kirchen im Südwesten unterschiedlich reagiert. Die Landesbischöfin der Evangelischen Kirche in Baden nahm den Angreifer in die Pflicht: «Die Verantwortung, den Krieg zu beenden, liegt in erster Linie bei der russischen Regierung», sagte Heike Springhart am Montag der Deutschen Presse-Agentur in Karlsruhe. «Es braucht dringend Friedensverhandlungen, aber diese Mahnung ist vor allem an die Angreifer zu richten, nicht an die Angegriffenen.»

Im großen katholischen Erzbistum Freiburg, das vom Odenwald bis zum Bodensee reicht, gab es erste Beschwerden von Gläubigen zu den Aussagen des Papstes, wie ein Sprecher auf Anfrage berichtete «Es sind aber nur sehr wenige.»  

Der Papst hatte mit einem missverständlichen Appell zu Friedensverhandlungen in Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine massiven Widerspruch und Kritik ausgelöst. Der 87-Jährige gebrauchte in einem Interview des Schweizer Fernsehens auch die Formulierung von der «weißen Fahne» - in Kriegszeiten das Erkennungszeichen von Unterhändlern oder aber auch das Zeichen der Kapitulation.

Die Diözese Rottenburg-Stuttgart schloss sich auf Anfrage dem Pressesprecher der Deutschen Bischofskonferenz, Matthias Kopp, an. Dieser sieht laut Plattform «katholisch.de» die Aufforderung des Papstes als unglücklich an. Gemeint sei nicht eine Kapitulation gegenüber Russland, sondern die Bereitschaft zu Verhandlungen, sagte Kopp dem Portal zufolge. 

Landesbischöfin Springhart erklärte: «Wir müssen alle Kräfte stärken, die dem Frieden dienen – sowohl in der Ukraine als auch in Russland beispielsweise diejenigen, die jetzt ihren Unmut nach dem Tod Nawalnys auf den Straßen zum Ausdruck bringen.» Kremlgegner Alexej Nawalny war am 16. Februar in einem Straflager nördlich des Polarkreises unter bislang nicht geklärten Umständen ums Leben gekommen. Insbesondere seit Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine geht die russische Regierung im eigenen Land hart gegen Kritiker und Andersdenkende vor. Allein in den vergangenen Wochen wurden Hunderte Menschen festgenommen, die an Gedenkstätten Blumen für Nawalny ablegen wollten.

Aus dem Erzbistum Freiburg gebe es für die Menschen in der Ukraine viel Unterstützung, sagte der Sprecher. Weihbischof Peter Birkhofer werde am Sonntag in das Krisenland aufbrechen, um dort die Projekte zu besichtigen, die die Erzdiözese mit Partnern umsetze. Dazu zähle ein mit 1,3 Millionen Euro gefördertes Projekt in der Hauptstadt Kiew. Die katholische Hilfsorganisation Caritas wolle dort Flüchtlingen und anderen Menschen in Not helfen. Ein Weihbischof ist ein hoher Geistlicher und unterstützt den Erzbischof bei seiner Arbeit. 

© dpa
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