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Bosch-Betriebsrat geht auf Konfrontationskurs

Bosch muss den Wandel zur E-Mobilität managen. Sparen ist nach Ansicht des Managements das Gebot der Stunde - auch beim Personal. Nun regt sich Widerstand.
Bosch
Das Logo des Industriekonzerns Bosch ist an der Hauptverwaltung zu sehen. © Bernd Weißbrod/dpa

Arbeitnehmervertreter wollen sich die geplanten Stellenstreichungen beim Technologiekonzern Bosch nicht gefallen lassen. Der Gesamtbetriebsrat der Zuliefersparte ruft daher am 20. März zu einem Aktionstag auf. Das geht aus einem internen Rundschreiben an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hervor, das der Deutschen Presse-Agentur am Freitag vorlag. «Wir erwarten von allen Beschäftigten, sich an den Aktionen zu beteiligen und so ein Zeichen für den Erhalt der Arbeitsplätze zu setzen», heißt es dort.

In dem Schreiben appelliert der Gesamtbetriebsrat an die Geschäftsführung: «Nehmen Sie Gespräche mit uns (...) wieder auf, um über Alternativen zum einseitigen Personalabbau und gemeinsam über Zukunftschancen für die deutschen Standorte zu sprechen.» Zuvor hatte das «Manager Magazin» darüber berichtet. Demzufolge wollen die Beschäftigten vor die Konzernzentrale in Gerlingen bei Stuttgart ziehen. An anderen deutschen Standorten sollen zeitgleich Aktionen organisiert werden. Eine Sprecherin des Betriebsrats wollte sich zunächst nicht zu den Plänen äußern.

In dem Schreiben geht der Betriebsrat die Geschäftsführung um Bosch-Chef Stefan Hartung hart an. Das Management treibe die Eskalation voran, ein solches Verhalten habe man noch nie erlebt. «Bosch will weiter kraftvoll wachsen. Der Umsatz und das Ergebnis sollen massiv gesteigert werden und bei uns will man die Kolleginnen und Kollegen rausschmeißen. Nicht mit uns!» Langfristiger Erfolg gehe nur mit den Beschäftigten und nicht gegen sie.

In den vergangenen Monaten waren Pläne von Bosch bekannt geworden, weltweit Stellen zu streichen. Über alle Geschäftsbereiche hinweg stehen bislang mehr als 7000 Jobs zur Disposition - davon bis zu 3200 in der Zulieferung. Betroffen sind größtenteils deutsche Standorte in der Antriebssparte sowie in Bereichen für Fahrzeugelektronik, Software und Steuergeräte. Bosch betonte zuletzt immer wieder, dass man mit Arbeitnehmervertretern im Austausch stehe und der Abbau sozialverträglich ablaufen solle - unter anderem durch Vorruhestandsregelungen und Qualifizierungsprogramme für Wachstumsbereiche.

Geschuldet sind die Schritte unter anderem der Transformation zur E-Mobilität. Bosch muss sich teils neu erfinden und Hunderte Millionen Euro investieren. Zugleich stockt der Hochlauf bei den E-Autos und die Weltwirtschaft schwächelt.

Bosch-Beschäftigte in Deutschland bangen bereits länger um ihre Jobs. Zahlreiche Arbeitsplätze hängen noch vom klassischen Geschäft mit dem Verbrennungsmotor ab. Außerdem gibt es Sorgen, dass Fertigung ins Ausland verlagert wird. Bereits vergangenes Jahr waren deshalb Tausende Beschäftigte zu einer Sonderbetriebsversammlung zusammengekommen. Im Sommer einigten sich die Parteien auf eine Zukunftsvereinbarung, welche betriebsbedingte Kündigungen für die knapp 80.000 Beschäftigten im deutschen Zuliefererbereich bis Ende 2027 ausschließt und den Betriebsräten eine intensivere Beteiligung zusichert.

© dpa
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