Games Music Hörbücher Gymondo MyTone Alle Services
vodafone.de

Bei Cannabis-Amnestie müssten Inhaftierte entlassen werden

Es ist eines der großen gesellschaftlichen Vorhaben der Ampel-Koalition: Kiffen soll für Erwachsene bald in Grenzen legal sein. Das hätte auch Folgen für den einen oder anderen Häftling im Südwesten.
Cannabis
Eine Person raucht einen Joint. © Fabian Sommer/dpa/Symbolbild

Bei einer Cannabis-Legalisierung zum 1. April müssten in Baden-Württemberg nach Angaben des Justizministeriums 21 Häftlinge sofort freigelassen werden. Die Staatsanwaltschaften müssten in insgesamt 25.000 Altfällen händisch überprüfen, ob die Vollstreckung von Strafen gestoppt werden muss. «Die Belastung durch das rückwirkende Gesetz ist enorm und noch längst nicht zu Ende», sagte eine Sprecherin des Ministeriums am Freitag. Zuerst hatte der SWR darüber berichtet.

Das vom Bundestag im Februar beschlossene Gesetz sieht vor, dass Besitz und Anbau der Droge mit vielen Vorgaben für Volljährige zum Eigenkonsum legal werden. Es ist im Bundesrat nicht zustimmungsbedürftig. Als Folge einer Amnestie müssten bereits verhängte Haft- und Geldstrafen wegen Cannabis-Delikten, die in Zukunft nicht mehr strafbar sein sollen, beim Inkrafttreten erlassen werden.

Bei den zu erwartenden Freilassungen handele es sich aber nur um einen kleinen Teil der zum 1. April einzustellenden Vollstreckungen, sagte die Sprecherin. Nach einer Schätzung gebe es in etwa jedem fünften überprüften Verfahren Handlungsbedarf. Dazu gehöre, dass die Strafvollstreckung von den Staatsanwaltschaften komplett eingestellt werden müsse oder bei den Gerichten neue Strafen gebildet werden müssten.

Das Gesetz kommt am Freitag in den Bundesrat. Die Länderkammer könnte es in den gemeinsamen Vermittlungsausschuss mit dem Parlament schicken und damit vorerst abbremsen. Dafür will Baden-Württemberg stimmen, wie der Bevollmächtigte des Landes Baden-Württemberg beim Bund, Rudi Hoogvliet, der Deutschen Presse-Agentur mitgeteilt hat. Man teile die grundsätzliche Zielsetzung der Entkriminalisierung, aber das Gesetz sei fehlerhaft gemacht, kritisierte er. «Rückmeldungen aus der Praxis zeigen uns, dass an den Staatsanwaltschaften ganze Vollstreckungsabteilungen damit beschäftigt sind, alte Akten durchzugehen», kritisierte auch Landesjustizministerin Marion Gentges (CDU).

© dpa
Das könnte Dich auch interessieren
Empfehlungen der Redaktion
Roland Schimmelpfennig
Kultur
Autor Schimmelpfennig: «Theater viel besser als Fernsehen»
Schweriner Residenzensemble vor Welterbe-Entscheidung
Kultur
Entscheidung zu Schwerin bei Welterbetagung heute erwartet
Céline Dion bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Sommerspiele
Musik news
Weltbühne für Céline Dion - Star singt bei Olympia-Eröffnung
PayPal auf dem Smartphone
Das beste netz deutschlands
PayPal kündigt verbesserte Sicherheitsoptionen an
Das Instagram Logo auf einem Smartphone
Das beste netz deutschlands
Instagram: So deaktiviert man den Aktivitätsstatus
Weltweite IT-Ausfälle - Crowdstrike
Internet news & surftipps
Crowdstrike: 97 Prozent der Computer laufen wieder
Britta Steffen
Sport news
Britta Steffen: Bei gutem Start kann «Großes entstehen»
Mann beim Renovieren
Wohnen
Vorbereitung spart Arbeit: Beim Streichen richtig abkleben