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Porsche will E-Auto-Batteriegeschäft von Varta übernehmen

Varta steckt schon länger in der Krise. Nun will der angeschlagene Konzern sein Geschäft mit E-Auto-Batterien verkaufen. Einen potenziellen Käufer gibt es bereits.
Porsche AG
Varta AG

Der Sportwagenhersteller Porsche will dem angeschlagenen Batteriekonzern Varta sein Geschäft für Elektroautobatterien abkaufen. Man befinde sich mit Porsche in Verhandlungen über ein mögliches Mehrheitsinvestment in die Varta-Tochter V4Drive, wie Varta in der Nacht in Ellwangen mitteilte.

Die Firmen hätten dazu bereits eine unverbindliche Absichtserklärung geschlossen. Zunächst soll die Varta-Tochter ausgelagert werden. Die Volkswagen-Konzerntochter Porsche würde sich in einem zweiten Schritt über eine Kapitalerhöhung beteiligen. Finanzielle Details nannte Varta nicht. Ob der Deal zustande kommt, hängt demnach noch von verschiedenen Faktoren ab, unter anderem einer eingehenden Prüfung der Bücher durch Porsche.

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Varta bereits länger in der Krise

Der Batteriekonzern steckt schon länger in der Krise, weil die Geschäfte nicht mehr rund laufen. Die Nachfrage nach kleinen Lithium-Ionen-Knopfzellen, zum Beispiel für Kopfhörer, schwankt stark. Außerdem klagte Varta zuletzt über Billig-Konkurrenz aus China sowie anhaltende Probleme in den Lieferketten. Zu allem Überfluss hatten Hacker im Februar Vartas Computersysteme attackiert und die Produktion für mehrere Wochen lahmgelegt. 

Erst im Juni hatte Varta seine Umsatzziele kassiert. Zuvor hatte der Konzern auch eingestehen müssen, dass das eigene Umstrukturierungskonzept nicht mehr ausreicht, um wie geplant bis Ende 2026 auf einen profitablen Wachstumskurs zurückzukehren.

Die Elektroautobatterie namens V4Drive sollte dem Konzern neue Geschäftschancen in der Elektromobilität eröffnen. Lange war spekuliert worden, dass Porsche ein erster Kunde für die Batteriezellen von Varta sein dürfte.

Porsche plant eigene Batterieproduktion

Die Zuffenhausener wollen ohnehin eine eigene Batteriezellproduktion mit Partnern auf die Beine stellen. Früheren Angaben zufolge plant der Sport- und Geländewagenbauer in den kommenden Jahren den Aufbau einer Produktion im Umfang von 10 bis 20 Gigawattstunden Zellkapazität jährlich. Das würde rechnerisch für 200.000 Autos mit einer Batteriekapazität von 100 Kilowattstunden reichen. Porsche verkaufte 2023 rund 320.000 Autos, der Großteil besteht aber noch aus Verbrennern.

Für 20 Gigawattstunden seien Investitionen von zwei bis drei Milliarden Euro nötig, hieß es. Dafür will sich Porsche Partner suchen. Wo eine solche Zellproduktion entstehen würde, ist bislang nicht klar. Porsche will darüber hinaus auch mit der Batteriefirma PowerCo der Konzernmutter Volkswagen zusammenarbeiten.

© dpa
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