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DIW senkt Erwartungen für Wirtschaftswachstum

Die Berliner Wirtschaftsforscher sehen die Entwicklung der deutschen Exportindustrie mit Sorge. Hohe Energiekosten und wachsende Konkurrenz belasten sie. Drohen jetzt auch noch Handelskonflikte?
Wirtschaftsforscher pessimistischer für Deutschland
Wirtschaftsforscher pessimistischer für Deutschland © Hendrik Schmidt/dpa

Das Deutsche Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) erwartet dieses Jahr ein Schrumpfen der Wirtschaft um 0,2 Prozent und nächstes Jahr ein geringes Wachstum von 0,2 Prozent. Damit revidieren die Berliner Wirtschaftsforscher ihre Erwartungen abermals nach unten.

«Die deutsche Wirtschaft schleppt sich durch die Stagnation, eine nachhaltige Erholung rückt auch angesichts struktureller Herausforderungen immer weiter in die Ferne», schreiben die Berliner Wirtschaftsforscher. Der Mix aus Konjunkturflaute und strukturellen Problemen mache vor allem der deutschen Exportindustrie zu schaffen, sagt DIW-Konjunkturchefin Geraldine Dany-Knedlik. Der Export dürfte 2025 weiter sinken. Der US-Boom bleibe ein zentraler Treiber des globalen Wachstums. Aber neben hohen Energie- und Materialkosten und wachsender Konkurrenz aus China drohten jetzt noch höhere US-Zölle.

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Arbeitslosigkeit steigt 

Das Straucheln der deutschen Industrie schlägt zunehmend auf industrienahe Dienstleistungen und den Arbeitsmarkt durch. Die Arbeitslosenquote dürfte von 6,0 auf 6,1 Prozent steigen. Der private Konsum stütze das Wachstum nur begrenzt, Sorgen der Verbraucher um den Arbeitsplatz trübten die Kauflaune. Das DIW geht aber weiterhin davon aus, dass der private Konsum im kommenden Jahr dank steigender Einkommen und sinkender Inflation wieder anzieht. 

Eine Verschärfung der geopolitischen Spannungen und der Handelskonflikte allerdings würde nach Einschätzung von DIW-Präsident Marcel Fratzscher die Inflation befeuern und die Zinsen erhöhen. Dies hätte tiefgreifende Folgen für Wachstum, Investitionen und Konsum.

Ein halbes Jahr ohne handlungsfähige Bundesregierung schwäche die Wirtschaft zusätzlich, sagt Fratzscher. Zumindest die dringend notwendigen Reformen und finanziellen Entlastungen müssten noch in dieser Legislaturperiode angepackt werden.

© dpa
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