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Bundesbank: Menschen zahlen seltener mit Bargeld

Beim Bezahlen ersetzen Plastikkarten und Smartphone-Anwendungen die hergebrachten Münzen und Scheine immer häufiger. Doch das Bargeld hat in den Augen vieler immer noch einen wichtigen Vorteil.
Bargeldloses Bezahlen im Sanitärbereich
Noch die große Ausnahme: Bargeld ist zwar auf dem Rückzug, wird aber fast überall akzeptiert. © Peter Kneffel/dpa

Die Liebe der Bundesbürger zum Bargeld schwindet weiter. Im vergangenen Jahr wurden zwar immer noch 51 Prozent der Zahlvorgänge in Deutschland mit Scheinen und Münzen abgewickelt, wie die Bundesbank in einer umfragebasierten Studie zum Zahlungsverhalten berichtet. Das waren aber erneut 7 Prozentpunkte weniger als bei der Vorgängerstudie aus dem Jahr 2021. 

Im Kommen sind weiterhin Zahlungen mit der Debit-Karte, deren Anteil um 5 Punkte auf 27 Prozent wuchs, sowie mobile Bezahlverfahren über Smartphones, die um 4 Punkte auf 6 Prozent aller Vorgänge angestiegen sind. Gemessen am Umsatz hat die Debitkarte mit 32 Prozent das Bargeld (26 Prozent) erstmals überflügelt. Die Karten werden tendenziell also bei größeren Beträgen angewendet. 

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Akzeptanz bargeldloser Zahlungsmittel gestiegen, aber ausbaufähig

Bei freier Wahl des Zahlungsmittels würden sogar 44 Prozent der Befragten die Debit-Karte bevorzugen. Die Akzeptanz bargeldloser Zahlungsmittel sei gestiegen, denn bei 80 Prozent aller Zahlungen vor Ort wäre eine Bezahlung per Karte oder mit dem Smartphone möglich gewesen. Das entsprach 20 Prozentpunkten mehr als im Jahr 2021.

Laut Bundesbankvorstand Burkhard Balz zeigt die Studie aber auch, dass die Akzeptanz unbarer Zahlungsmittel weiterhin ausbaufähig sei. Fast ein Fünftel der Befragten berichtete von Fällen, in denen das Zahlen mit einer Karte oder einem anderen mobilen Verfahren nicht möglich gewesen sei. 

«Rückkehr zum alten Zahlungsverhalten eher unwahrscheinlich» 

Vor allem in der Corona-Pandemie hatten die Verbraucher in Deutschland beim Bezahlen häufiger zur Karte gegriffen als zuvor, blieben bislang aber hinter anderen westlichen Ländern zurück. Eine Rückkehr zum alten Zahlungsverhalten - noch 2017 betrug der Bar-Anteil 74 Prozent - scheint dennoch eher unwahrscheinlich. 

Die Menschen wollen aber mehrheitlich am Bargeld festhalten, an dem laut der Umfrage vor allem der Schutz der Privatsphäre geschätzt wird. Für bargeldlose Zahlungsmittel sprechen hingegen einfache Nutzung und Schnelligkeit. 

63 Prozent wünschten sich, dass Bargeld in 15 Jahren weiter so genutzt wird wie bisher. Realistisch erschien das aber nur 39 Prozent der Befragten. Knapp die Hälfte (48 Prozent) erwartet, dass Bargeld im Jahr 2038 aus dem Alltag verschwunden ist. 

 

© dpa
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