Die in die Kritik geratene Präsidentin der Technischen Universität Berlin (TU), Geraldine Rauch, hat eigenen Angaben zufolge die Arbeit gegen Antisemitismus an ihrer Hochschule ausgebaut. So habe sie etwa eine Sprechstunde für jüdische Studierende eingeführt, sagte Rauch der «Berliner Morgenpost».
Es seien verschiedene Veranstaltungen mit jüdischen TU-Mitgliedern organisiert worden und sie stünde in engem Kontakt mit dem Antisemitismusbeauftragten der Uni. «Wir erweitern das Team, um auch alle Bedarfe gut abzudecken.»
Außerdem sei ein Awareness-Team eingerichtet worden, das unabhängig vom Präsidium agiere. «Bei Protestaktionen oder Demonstrationen sollen sie vor Ort sein, in den Dialog gehen und einschätzen, ob es bei friedlichem Protest bleibt», sagte Rauch der Zeitung.
Rauch: Habe über Rücktritt nachgedacht
Die Präsidentin der TU war im Sommer in die Kritik geraten, weil sie mindestens einen antisemitischen Post auf der Plattform X im Kontext des Gaza-Kriegs mit einem «Gefällt mir» markiert hatte. Die 42-Jährige hatte sich dafür entschuldigt und von «tiefer Reue» gesprochen. Zudem kündigte sie an, die Arbeit gegen Antisemitismus an der Hochschule zu stärken.
«Natürlich», sagte Rauch weiter, habe sie auch über einen Rücktritt nachgedacht. «Es war eine schwierige Situation für alle, in erster Linie für die TU-Angehörigen.» Es habe sowohl Kritik als auch starken Rückhalt gegeben. Sie habe verschiedene Argumente abgewogen und sich schließlich entschieden, im Amt zu bleiben. «Nun blicke ich nach vorn.»