Vier Monate nach dem Fund eines gefesselten, geknebelten und getöteten Mannes in einer Wohnung in Münster hat die Staatsanwaltschaft Anklage erhoben. Die Ermittler werfen zwei 45 und 54 Jahre alten Männern die gemeinschaftliche Tötung des 62-Jährigen vor, wie aus einer Mitteilung hervorgeht.
Allerdings geht die Staatsanwaltschaft davon aus, dass der Ältere der beiden wegen einer psychischen Erkrankung schuldunfähig sein könnte. In seinem Fall beantragt die Behörde am Landgericht Münster Sicherungsverwahrung. Der 45-Jährige ist wegen Mordes angeklagt.
Die drei Männer sollen sich nach Angaben der Staatsanwaltschaft seit Jahren gekannt haben. Immer wieder haben sie sich besucht und auch Schlüssel für die Wohnung des 62-Jährigen ausgetauscht. Nach einem Streit um verschwundene persönliche Gegenstände Anfang Juni 2024 sollen die Beschuldigten am 15. Juni in die Wohnung zurückgekehrt sein.
Dort überwältigten sie laut Anklage den Mann, fesselten ihn mit Klebeband und forderten ihn auf, den Aufbewahrungsort der Gegenstände zu verraten. Dabei schlugen sie auf Kopf und Körper des Mannes ein. Anschließend knebelte der 54-Jährige das Opfer. Beide Männer verließen die Wohnung. Als einer der Männer nach 30 Minuten zurückkehrte, war das Opfer tot. Fünf Tage später sollen die Beschuldigten die Leiche in Plastiksäcke verstaut und in der Wohnung versteckt haben. Die Polizei fand den Toten am 25. Juni, nachdem der Mann am 21. Juni als vermisst gemeldet worden war.
Der 54-Jährige ist in einer forensischen Klinik untergebracht. Laut Staatsanwaltschaft hat er den Tatvorwurf eingeräumt. Der 45-Jährige äußert sich nicht.
Über die Zulassung der Anklage muss jetzt das Landgericht Münster entscheiden.