Das deutsche Springreiter-Team kämpft am Freitag bei den Olympischen Spielen um die Medaillen und ist nun Favorit. Das Trio um Vize-Europameister Philipp Weishaupt mit Zineday schaffte die Qualifikation ohne Mühe und blieb als einziges Team ohne einen einzigen Fehler. «Das erste Ziel haben wir erreicht», kommentierte Bundestrainer Otto Becker. «Alle haben sich gut präsentiert. Aber gewonnen haben wir noch nichts.» Am Freitag starten alle Teams wieder bei null.
«Ich glaube, es gibt keinen anderen olympischen Sport, bei dem es so offen ist wie beim Springreiten», sagte Weishaupt zum Finale am Freitag, für das sich zehn Mannschaften qualifiziert haben. «Bei keiner wäre es eine Überraschung, wenn sie gewinnen würde», sagte der Reiter: «Aber jede kann auch schnell weg sein.» Für die Zuschauer sei es «maximal spannend».
Startreiter war Christian Kukuk, und der Profi aus Riesenbeck sorgte im Sattel von Checker für einen fehlerfreien Beginn. «Ich bin super-happy, alles ist eigentlich nach Plan gelaufen», kommentierte Kukuk seinen Ritt. «Als Erster zu reiten ist immer am aufregendsten und nicht am einfachsten. Ich glaube, dass haben wir super hingekriegt.»
«Haben gezeigt, dass wir abliefern können»
Der makellose Auftakt «gibt meinen Team-Kollegen hoffentlich Sicherheit», sagte Kukuk. Und tatsächlich blieb der ebenfalls im Stall von Ludger Beerbaum in Riesenbeck angestellte Weishaupt anschließend ohne Abwurf. «Das war mega-mäßig», kommentierte Weishaupt seinen Ritt: «Das konnte nicht besser sein.» Zineday sei «super drauf». Im Parcours habe es kein Hindernis gegeben, «bei dem es knapp war».
Schlussreiter des deutschen Trios war Richard Vogel - und auch der Profi aus Marburg blieb mit United Touch ohne Fehler. «Wir haben gezeigt, dass wir abliefern können», kommentierte der 27-Jährige sein Olympia-Debüt. «Es hätte für das erste Mal nicht besser laufen können», sagte Vogel.
Das deutsche Team gehört spätestens seit dieser Galavorstellung in der Qualifikation zu den Topfavoriten bei der Medaillenjagd. «Von Anfang an haben wir zu den Favoriten gehört, aber alles kann passieren», warnte der Bundestrainer. «Es ist so eng, so dicht. Wir brauchen nochmal so eine Punktlandung, sonst stehen wir mit leeren Händen da.»