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Die Teilnehmer der Gruppe C

Die EM-Teilnehmer der Gruppe Cim Kurzporträt:
Ronald Koeman
Mit Bondscoach Ronald Koeman sind die Niederlande nach zwei verpassten Großturnieren wieder dabei. © Christian Charisius/dpa

ÖSTERREICH

Das Team: Wie schon 2016 ist die Qualifikation für die EM für die Österreicher als Erfolg zu werten. Nach Frankreich war das Team Austria vor fünf Jahren mit riesigen Ambitionen gereist - und schied dann doch in der Vorrunde aus. Dieses Mal soll es mit dem Sprung ins Achtelfinale klappen. Nicht, weil die Mannschaft stärker als vor vier Jahren ist, sondern weil die Gruppe machbar erscheint.

Der Trainer: Franco Foda ist in Deutschland ein alter Bekannter. Fast seine komplette aktive Karriere absolvierte der Abwehrspieler in der Bundesliga. Auch als Trainer versuchte der gebürtige Mainzer einmal in der Heimat sein Glück, scheiterte aber wie so viele andere vor und nach ihm beim 1. FC Kaiserslautern. Nach dem schwachen Abschneiden bei der EM 2016 und weiteren enttäuschenden Resultaten trat er Ende 2017 die Nachfolge von Marcel Koller an.

Die Stars: Ein Großteil des österreichischen Kaders kommt aus der Bundesliga. Angeführt wird das Aufgebot von Noch-Bayern-Star David Alaba. Aber auch Spieler wie Xaver Schlager, Stefan Lainer oder Stefan Ilsanker haben ihre Qualitäten in Deutschland nachgewiesen. Immer wieder für Schlagzeilen gut ist Stürmer Marko Arnautovic, der sein Geld inzwischen in China verdient.

Schon gewusst? Österreich hat bei einer EM, so wie wir sie heute kennen, noch nie die Vorrunde überstanden. Vor fünf Jahren qualifizierte man sich erstmals sportlich für eine EM-Endrunde, nachdem man 2008 als Gastgeber automatisch dabei war. Auf einen Sieg bei einer EM warten die Österreicher bislang noch vergeblich.

NIEDERLANDE

Das Team: Nach zwei verpassten Großturnieren sind die Niederlande endlich wieder dabei. Dass die EM 2016 in Frankreich und die WM 2018 in Russland ohne die Elftal stattfanden, hat den fußballverrückten Niederländern weh getan. Doch unter dem damaligen Coach Ronald Koeman hat das Oranje-Team zu alter Stärke zurückgefunden. Die Qualifikation für die EM gelang weitgehend problemlos, 2019 erreichte man die Endrunde der Nations League. Seitdem gab es aber auch wieder einige Rückschläge, wie zuletzt zum Auftakt der WM-Qualifikation mit der Niederlage in der Türkei.

Der Trainer: Frank de Boer hat keinen leichten Stand. Der 51-Jährige hat die Nachfolge des zum FC Barcelona gewechselten Koeman angetreten, der in den Niederlanden extrem erfolgreich und populär war. Nach anfänglichen Schwierigkeiten hat de Boer inzwischen aber eine Mannschaft geformt, mit der bei der EM zu rechnen ist.

Die Stars: Auf ihren Topstar müssen die Niederlande verzichten. Abwehrchef Virgil van Dijk vom FC Liverpool verpasst die EM nach einem Kreuzbandriss. Ein herber Verlust, weil van Dijk der absolute Leader des Teams war. Alle Augen sind nun auf Frenkie de Jong vom FC Barcelona gerichtet. Der Mittelfeldstratege wurde in der Heimat bereits mit dem legendären Johan Cruyff verglichen. Für den 24-Jährigen ist es das erste große Turnier.

Schon gewusst? Früher standen im Oranje-Kader zahlreiche Spieler aus der Bundesliga. Rafael van der Vaart, Mark van Bommel, Arjen Robben und viele mehr verdienten ihr Geld in Deutschland. Inzwischen ist die Bundesliga-Note im Kader überschaubar. Den Sprung ins vorläufige Aufgebot schafften nur Wout Weghorst vom VfL Wolfsburg und der Mainzer Jeremiah St. Juste.

NORDMAZEDONIEN

Das Team: Deutschland machte beim 1:2 in der WM-Qualifikation Ende März schon leidvolle Erfahrung mit der Stärke Nordmazedoniens, das sich über die Play Offs der Nations League 2018/2019 durch ein 1:0 gegen Georgien erstmals für ein großes Turnier qualifizierte.

Der Trainer: Igor Angelovski ist seit 2015 Nationaltrainer des Landes. Der 44-Jährige trainierte zuvor nur Rabotnicki Skopje, zunächst füllte er beide Trainerposten ein knappes halbes Jahr noch parallel aus. Nach dem Sieg Ende März in Duisburg gegen Deutschland ordnete Angelovski eine Party an und frohlockte pathetisch: «Meine Spieler sind Helden. Ich widme den Sieg meinen Spielern und meinen Kindern.» Unumstritten war er in seiner Heimat trotz der EM-Qualifikation und des Sieges gegen Deutschland aber nie.

Die Stars: Eigentlich gibt es nur einen Star. Der ist aber so groß, dass er gleich ein nationales Idol ist: Goran Pandev. Der 37-Jährige traf auch beim Sieg in Deutschland und gewann 2010 mit Inter Mailand die Champions League im Finale gegen Bayern München. Pandev, der inzwischen in Genua spielt, ist Kapitän und Rekordtorschütze. Die EM sollte seine letzte große internationale Bühne werden.

Schon gewusst? Das Land hieß bis Anfang 2019 noch Mazedonien. Bereits seit 1949 existiert der mazedonische Fußballverband und war lange Zeit Teil des jugoslawischen Verbandes. Seit Mitte der 1990er Jahre spielte das Land lange Zeit vergeblich in den Qualifikationsspielen zu den großen Turnieren mit.

UKRAINE

Das Team: Zu Sowjetzeiten waren die ukrainischen Fußballer traditionell stark, in Waleri Lobanowksi kam auch ein international angesehener Trainer-Guru aus der Ukraine. Nach dem Zerfall der Sowjetunion gab es aber zunächst zähe Jahre, ehe es Anfang der 2000er Jahre aufwärts ging. Das WM-Viertelfinale 2006 ist bis heute der größte internationale Erfolg der Ukraine. An EM-Endrunden nahm das Land bislang zweimal - 2012 als Co-Ausrichter - teil. Beide Male scheiterte man bereits in der Vorrunde.

Der Trainer: Andrej Schewtschenko ist bereits seit 2016 Nationaltrainer. Einst war der 44-Jährige ein europäischer Top-Stürmer, unter anderem beim AC Mailand und beim FC Chelsea. Schewtschenko versuchte sich auch in der Politik und nahm an den Parlamentswahlen 2012 teil - ohne Erfolg.

Die Stars: Oleksandr Zinchenko wurde gerade mit Manchester City englischer Meister. 2019 wurde der 24-Jährige Fußballer des Jahres in der Ukraine. Einen klangvollen Namen hat auch Andrej Jarmolenko, der einst eine Saison bei Borussia Dortmund spielte und inzwischen für West Ham United aktiv ist.

Schon gewusst? Schewtschenko ist nicht Rekord-Nationalspieler seines Landes. Als solcher wurde er vom früheren FC-Bayern-Profi Anatoli Timoschtschuk verdrängt. Einige der besten ukrainischen Fußballer spielten auch nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion nie für ihr Land: Etwas Sergej Juran oder Igor Dobrowolski.

© dpa
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