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Deutsch-Palästinensischer Verein hat Vorbehalte gegen Demos

Zum Jahrestag des Hamas-Massakers sind Kundgebungen geplant. Der Präsident der Deutsch-Palästinensischen Gesellschaft stellt klar, dass viele Demo-Teilnehmer nicht die Mehrheit repräsentieren.
Nahostkonflikt - propalästinensische Demonstration
«Diejenigen, die auf der Straße demonstrieren, geben nicht das wieder, was die Mehrheit denkt», sagt der Präsident der Deutsch-Palästinensischen Gesellschaft. (Symbolbild) © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Kurz vor dem Jahrestag des Hamas-Angriffs auf Israel hat sich der Präsident der Deutsch-Palästinensischen Gesellschaft (DPG), Nazih Musharbash, von Teilen der propalästinensischen Kundgebungen distanziert. Wenn bei Demonstrationen Gesetze übertreten würden, dann sei das strafbar und werde nicht von der DPG unterstützt, sagte Musharbash im RBB-Inforadio. «Deshalb rufen wir von der Deutsch-Palästinensischen Gesellschaft zum Beispiel nicht zu Kundgebungen auf, weil wir diese Leute nicht dabeihaben wollen.» 

Das gelte sowohl für rechtsradikale Deutsche als auch für Islamisten. «Sie stören uns und sie schaden unserer Sache. Die sind nicht Repräsentanten der großen Mehrheit, der friedlichen großen Mehrheit der Palästinenser in Deutschland.»

Musharbash: Alle zusammen müssen sich für Frieden einsetzen

In Deutschland habe sich mit dem 7. Oktober 2023 viel geändert - und zwar nicht zum Guten, sagte Musharbash. Sowohl die Palästinenser als auch die Juden würden für die jeweiligen Taten ihrer Regierung, ihrer Gruppen oder ihrer Religion verantwortlich gemacht. Man erwarte von jedem, dass er sich positioniere. «Entweder ist man für Israel, dann ist man gegen Palästina oder umgekehrt. Das ist falsch.» Alle zusammen müssten sich für Frieden einsetzen.

Die palästinensische Community traue sich kaum, sich zu äußern. «Diejenigen, die auf der Straße demonstrieren, geben nicht das wieder, was die Mehrheit denkt. Sie trauert und sie empfindet keine Empathie von der Gesellschaft und von der Politik.» Zugleich forderte Musharbash die Bundesregierung auf, Druck auf Israel auszuüben, damit es die Besatzung etwa des Westjordanlands beende.

© dpa
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