Vor fast sechs Jahren wurde auf einem Zubringer der Kölner Zoobrücke aus einem fahrenden Auto heraus auf ein anderes geschossen und ein junger Mann lebensgefährlich verletzt. Seit diesem Montag ist ein 33-Jähriger unter anderem wegen versuchten gemeinschaftlichen Mordes vor dem Kölner Landgericht angeklagt. Nach Verlesung der Anklage legte der Angeklagte ein Geständnis ab. Hintergrund der Tat im Dezember 2018 waren zum Teil auf offener Straße ausgefochtene Konkurrenzkämpfe zwischen den rivalisierenden Rockergruppierungen «Bandidos» und «Hells Angels».
Laut Anklage soll der 33-Jährige damals Mitglied der «Bandidos» gewesen sein und mit weiteren «Bandidos»-Rockern im Vorbeifahren aus einem gemieteten Auto mehrfach auf einen anderen Wagen geschossen haben. Dieser Wagen wurde üblicherweise von einem Mitglied der rivalisierenden «Hells Angels» genutzt. Diesmal saß allerdings ein unbeteiligter 21-Jähriger am Steuer, der sich das Auto nur ausgeliehen hatte. Der Mann wurde von einem Schuss lebensgefährlich verletzt, konnte aber durch eine Notoperation gerettet werden.
Laut Anklage handelte es sich bei der Tat um eine Vergeltungsaktion. Tage zuvor sei es zu einer Schussabgabe von Mitgliedern der «Hells Angels» auf ein von «Bandidos» frequentiertes Café gekommen, bei der mehrere Personen verletzt worden seien, wie es in der Anklage hieß. Im Prozess gegen den 33-Jährigen sind vier weitere Verhandlungstage bis 21. November terminiert.