Mit gemischten Gefühlen betrachteten die Basketballer von Alba Berlin den mühsam erkämpften Heimsieg gegen die Löwen Braunschweig. Zum einen war es nach zuvor zwei Bundesliga-Pleiten der ersehnte Erfolg. «Den haben wir ganz dringend gebraucht. Wir müssen uns da wieder rauswinden und das wird nur mit Erfolgserlebnissen gehen», sagte Manager Marco Baldi nach dem 65:61-Erfolg vom Sonntag.
Auf der anderen Seite aber überzeugte das Team erneut nicht. «Wir müssen die Spiele in der Bundesliga gewinnen, aber wir müssen sie deutlicher gestalten. Da muss man schon schauen, was ist falsch gelaufen», saqte Flügelspieler Tim Schneider. Vor allem das Teamplay funktionierte nicht wie gewünscht. «Wir sind zu häufig aus dem System rausgebrochen, haben Eins-gegen-Eins gespielt und dann schlechte Würfe oder Ballverluste rauskriegt», klagte Schneider.
Selbstverständlichkeit erst wieder neu finden
Daran ist für Baldi die allgemeine Verunsicherung in der Mannschaft verantwortlich. «Es ist die Phase, in der nichts leicht ist. Man kann nicht erwarten, dass es da einen Ruck gibt und alles läuft wieder. Das muss man sich alles mühsamst erarbeiten», sagte Baldi. Fast alle Akteure sind noch zu sehr mit sich selbst beschäftigt. «Weil sie aus einer Verletzung kommen, weil die Form nicht stimmt», so der Alba-Manager. Die Spieler müssen ihre Selbstverständlichkeit erst wieder neu finden. «Wenn man wieder überzeugt ist, von dem, was man tut», meinte Baldi.
Aber ausgerechnet jetzt wartet auf die Berliner in der neuen Woche wieder ein Doppelspieltag mit zwei Heimpartien in der Euroleague. Am Donnerstag gegen Anadolu Efes Istanbul (20.00 Uhr), zuvor schon am Dienstag gegen Neuling Paris Basketball (19.30 Uhr/ beide Magentasport). Und Baldi warnt vor den Franzosen: «Die sind genau das Gegenteil von uns gerade. Die können vor lauter Kraft und Überzeugung kaum laufen. Viele dachten, das ist irgendein Kanonenfutter. Aber sie haben alle Spiele auf Augenhöhe bestritten. Das wird jetzt eine richtige Herausforderung.»