Bonn (dpa/tmn) - Achtsamkeits- und Besinnungspfade liegen im Trend. «Die Nachfrage ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen, es entstehen immer mehr Pfade in ganz Deutschland», sagt Christoph Rullmann, Bundesgeschäftsführer der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SWD).
Der gemeinnützige Verband mit Sitz in Bonn hat dabei bundesweit einige Achtsamkeitspfade selbst realisiert, darunter im hohen Norden in Großenbrode und in der Vulkaneifel bei Prüm. «Auch wurden Achtsamkeitspfade schon etwas abgewandelt und in waldähnlichen Bereichen wie Klinikparks oder Parks errichtet», sagt SWD-Sprecherin Alexandra Mölleken.
Wald ist für Rullmann «in unserer heutigen Zeit ein idealer Ort für Erholung und Gesundheit.» Er biete Stille und Entspannung und habe viele gesundheitsförderliche Wirkungen: «So sinkt zum Beispiel bei einem regelmäßigen Aufenthalt im Wald unser Stresslevel, und auch das Krebsrisiko wird verringert.»
Kommerzielle Ansätze
Es gibt auch kommerziell ausgerichtete Ansätze in Verbindung mit Retreats sowie Initiativen von Gemeinden. Im Frühjahr 2024 ist etwa im Nordschwarzwald in Schömberg ein Kur- und Heilwald eröffnet worden, zu dem Themenwege und Stationen wie Waldbaden, «Pfad der inneren Stärke» und «Auf gut Glück – Impulse und Gedanken zum Thema Glück» gehören. Auch international sind die Pfade in Mode, wie beispielsweise der «Mindful.Latemar» in den Dolomiten, der als erster Achtsamkeitsweg in den Alpen beworben wird.
Zu manchen Pfaden können Wanderer sich per QR-Codes oder Apps Übungen herunterladen. Das steht allerdings im Widerspruch dazu, das Handy in der Natur auszuschalten – eigentlich ein Selbstverständnis vieler Achtsamkeitspfade.