Wo der Schwarzwald auf die Rheintäler trifft, liegt die Ortenau. Und zwar ziemlich genau in der Mitte des badischen Weinlandes, das sich vom Bodensee bis nach Tauberfranken erstreckt. Typisch für die Region sind steile Bach- und Flusstäler, an deren Hängen meist Weinberge liegen.
Sie kommen in den Genuss von mildem Klima und zahlreichen Sonnenstunden. «Die Reben gedeihen hier auf Granitverwitterungs- und Gneisböden, wo sich der Riesling besonders wohlfühlt», sagt Ernst Büscher vom Deutschen Weininstitut (DWI). Der Profi erklärt, wie man das schmecken kann.
Der Riesling (Klingelberger)
Weinkenner schätzen es, dass der Riesling in der Ortenau die Charakteristik des sogenannten Terroirs - der natürlichen Umgebung - aufnimmt. Der Riesling, in der Ortenau Klingelberger genannt, ist mineralisch, schlank, duftig und frisch. Die Farbe ist blassgelb mit grünlichen Reflexen. Je nach Lage und Ausbau bietet der Riesling ein Bündel an Duftnoten - von Apfel über Pfirsich und Grapefruit bis Zitrus. Riesling passt zu Fisch- und Geflügelgerichten oder in der feinherben Variante auch zur pikanten asiatischen Küche.
«Baden ist ansonsten eher ein Burgunderland. Über die Hälfte der rund 16 000 Hektar Rebfläche sind mit Sorten aus der Burgunderfamilie bepflanzt», sagt Büscher.
Die Burgunder
Der Spätburgunder führe in Baden schon lange die Rebsortenstatistik an. «Mit seiner Eleganz und seinem hohen Anspruch an Boden und Klima ist er das rote Gegenstück zum Riesling», so Ernst Büscher. Ein Spätburgunder begleitet Grillgerichte und Kurzgebratenes vom Lamm oder Rind perfekt.
Weißburgunder wird laut Büscher für sein dezentes Aroma und seine Finesse geschätzt. Er sei ein harmonischer und feingliedriger Wein, der ein idealer Weinpartner für Gemüsegerichte, Fisch und Meeresfrüchte ist.
Komplexer, mit feiner Würze und einer ausbalancierten Säure ist dagegen der Graue Burgunder. «Die Sorte zählt zu den Weißweinen, obwohl die Beeren graurot getönt sind. Als Menübegleiter ist er ein echter Allrounder», so Ernst Büscher.