Beim EM-Fußballspiel Serbien gegen Dänemark ist es in München zu Zusammenstößen zwischen serbischen Fans und der Polizei gekommen. Elf Menschen, darunter neun Beamte und ein Ordner, seien am verletzt worden, teilte die Polizei mit. Sieben Menschen wurden vorläufig festgenommen. Ein Ermittlungsrichter habe gegen sie Haftbefehle erlassen, wegen des Verdachts auf Landfriedensbruch, gefährliche Körperverletzung und des Angriffs auf Polizeibeamte.
Kontrolle wegen Pyrotechnik eskaliert
Die Situation war eskaliert, nachdem ein serbischer Fan am Marienplatz von der Polizei auf Pyrotechnik kontrolliert werden sollte. Gegen 17.00 Uhr hatten sich dort den Angaben zufolge über 5000 serbische Fans versammelt. Bei der Kontrolle sei es dann zu «Solidarisierungseffekten» gekommen, teilte die Polizei weiter mit. Menschen hätten Flaschen und einen Stuhl auf die Polizisten geworfen.
Die Beamten setzten den Angaben zufolge Schlagstöcke und Pfefferspray ein. Ein serbischer Fan sei verletzt worden. Neun Polizisten erlitten dank der getragenen Schutzausrüstung nur leichte Verletzungen, teilte die Polizei weiter mit.
Am U-Bahnhof Marienplatz hätten Fans zudem unerlaubt Pyrotechnik gezündet. Auch im Stadion sei mehrfach Pyrotechnik eingesetzt worden. Als ein Fan während des Spiels auf das Feld rennen wollte, hielten ihn Ordner laut Polizei auf. Dabei sei einer der Ordner leicht verletzt worden. Nach Angaben der Polizei befanden sich in der Fanzone im Olympiapark vor und während des EM-Spiels rund 15.000 Besucherinnen und Besucher. Die Polizei München war zeitweise mit etwa 2000 Kräften im Einsatz.
Mehrere Personen wurden wegen Landfriedensbruchs, gefährlicher Körperverletzung und des Angriffs auf Polizeibeamte angezeigt. Von diesen Personen wurden zwischenzeitlich zehn Tatverdächtige im Alter zwischen 19 und 39 Jahren vorläufig festgenommen. Hiervon verfügten sieben Tatverdächtige, jeweils serbische Staatsangehörige, nicht über einen festen Wohnsitz in Deutschland. Sie wurden im Laufe des heutigen Tages dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Gegen alle sieben Tatverdächtigen wurde jeweils ein Untersuchungshaftbefehl erlassen.
Die weiteren drei Tatverdächtigen, jeweils mit Wohnsitzen in München, Fürth und Nordrhein-Westfalen, wurden nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wieder entlassen. Die weiteren Ermittlungen werden durch das Kriminalfachdezernat 2 geführt.