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Experten: Bürokratie als Hindernis im Kampf um kluge Köpfe

Wie ist es um den Wissenschaftsstandort Deutschland bestellt? Jährlich gibt es dazu ein Jahresgutachten - nun mit Hausaufgaben für die Bundesregierung etwa bei Künstlicher Intelligenz und Zuwanderung.
Scholz nimmt Gutachten entgegen
Bundeskanzler Olaf Scholz nimmt das Jahresgutachten der Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI) entgegen. © Michael Kappeler/dpa

Die Bürokratie in Deutschland bleibt nach Ansicht von Experten ein großes Hindernis bei der Anwerbung von internationalen Wissenschaftlern und Forschern.

Viele kluge Köpfe entschieden sich gegen den Forschungsstandort Deutschland - nicht zuletzt wegen ineffizienter und aufwendiger Verwaltungsprozesse bei der Zuwanderung. Das teilte die Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI) zur Übergabe ihres Jahresgutachtens 2024 an Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in Berlin mit. 

Im Jahresgutachten 2014 hatten die Experten der damaligen schwarz-roten Bundesregierung nur einen mäßigen Erfolg bei der Anwerbung internationaler Forscher bescheinigt. Seitdem befinde sich Deutschland auf einem positiven Entwicklungspfad - das Land habe an Attraktivität gewonnen. Der Vorsitzende der Expertenkommission, der Jenaer Wirtschaftswissenschaftler Uwe Cantner, sagte: «2014 hatten wir noch eine Netto-Abwanderung von Forschenden, während wir mittlerweile eine Netto-Zuwanderung von Forschenden haben.» Trotzdem sei noch Luft nach oben - etwa bei der Anmeldung von Visa.

Deutsche Sprache als große Hürde

In dem Gutachten heißt es, eine unzureichende Angleichung von Anerkennungsverfahren zwischen nationalen Sozialversicherungssystemen erschwere die Zuwanderung von ausländischen Wissenschaftlern. Zudem gehöre die deutsche Sprache zu den größten Hürden, denen sich Wissenschaftler beim Zuzug nach Deutschland ausgesetzt sähen.     

Zweiter großer Punkt des neuen Gutachtens: Deutschland muss bei der Entwicklung und dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) mehr tun, um im weltweiten Wettbewerb aufzuholen. «Deutschland und Europa stehen zurzeit nicht in der weltweit ersten Reihe der KI-Entwickler, und es können hier Abhängigkeiten entstehen, die man nicht haben möchte», sagte der EFI-Vorsitzende Cantner. Die großen Player seien die USA und China. Deutschland und Europa müssten zum Beispiel Rechenkapazitäten aufbauen und KI-Kompetenzen halten. 

Deutschland muss in Sachen KI aufholen

In der deutschen Wirtschaft werde KI noch nicht in der Breite eingesetzt, teilte die EFI weiter mit. Die Aufholjagd müssen schnell in Gang kommen. Dazu brauche es eine exzellente Grundlagenforschung, eine leistungsfähige KI-Infrastruktur und Fachkräfte mit KI-Kompetenzen.

«Die Bundesregierung sollte die KI-Grundlagenforschung weiterhin und mit Nachdruck unterstützen», hieß es. Kanzler Scholz sagte bei der Entgegennahme des Gutachtens, es gehe darum, «dass wir uns nicht zu sehr fürchten vor der Künstlichen Intelligenz». Und mit Blick auf die Zuwanderung von ausländischen Wissenschaftlern sagte er: «Ich finde, dass es auch selbstverständlich sein muss, dass man sich als Wissenschaftlerin und als Wissenschaftler in Deutschland (auf) Englisch unterhalten kann.» 

Die EFI wurde 2006 von der Bundesregierung eingesetzt, um regelmäßig forschungs- und innovationspolitische Empfehlungen zu erarbeiten.

© dpa
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