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Ukrainische Stadt plant Sprachpatrouillen gegen Russisch

Seit dem russischen Einmarsch nimmt der Druck auf Russischsprechende in der Ukraine weiter zu. Dennoch halten viele an ihrer Muttersprache fest. In der Westukraine drohen nun Sprachpatrouillen.
Flagge der Ukraine
Seit der prowestlichen Revolution 2014 wird in der Ukraine die russische Sprache systematisch verdrängt. © Monika Skolimowska/dpa-Zentralbild/dpa

Der Bürgermeister der westukrainischen Stadt Iwano-Frankiwsk hat aufgrund zunehmender Verwendung des Russischen Sprachpatrouillen angekündigt. «Das ist eine Bürgerinitiative, und jeder kann Sprachinspekteur werden», sagte der Bürgermeister der Großstadt, Ruslan Marzinkiw, dem Fernsehsender NTA. Vor allem viele Menschen aus der Ostukraine haben Russisch als Muttersprache. Marzinkiw erwarte mindestens 100 solcher Sprachkontrolleure, aktuell hätten sich bereits knapp 50 Freiwillige gemeldet. Zudem nannte er die Nummer einer Telefonhotline, bei der Bürger sich über Russischsprechende im öffentlichen Raum beschweren können. 

«Leider verspüren wir jetzt einen Anstieg der russischen Sprache in der Stadt und wollen, dass unsere Stadt höchstmöglich ukrainischsprachig ist», begründete das Stadtoberhaupt das Vorhaben. Zusätzlich bemühe sich die Stadt, etwa mit Ukrainisch-Kursen die Landessprache zu popularisieren. Marzinkiw räumte ein, dass diese Inspekteure keine gesetzlichen Vollmachten haben werden und lediglich Hinweise geben können.

Systematische Verdrängung des Russischen seit 2014

Seit der prowestlichen Revolution 2014 wird in dem osteuropäischen Land das seit Sowjetzeiten dominierende Russisch systematisch aus dem öffentlichen Raum, aus Musik, Radio, Fernsehen und Presse verdrängt. 

Russland begründete unter anderem mit dem angeblichen Schutz von Russisch-Muttersprachlern seinen Einmarsch in das Nachbarland im Februar 2022. Aufgrund des Krieges sind Millionen Menschen vor allem aus den russischsprachigen Gebieten im Osten und Süden des Landes in den relativ sicheren ukrainischsprachigen Westen oder ins Ausland geflohen. 

 

 

© dpa
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