Games Music Hörbücher Fitness MyTone Alle Services
vodafone.de

Gericht erlaubt Abschiebung von Aktivist aus USA

Der Fall von Machmud Chalil sorgt seit Wochen für große Aufmerksamkeit in den USA. Will die US-Regierung an ihm ein Exempel statuieren? Vor Gericht fährt Trumps Team jedenfalls einen Erfolg ein.
Machmud Chalil
Der Fall von Machmud Chalil sorgt in den USA seit Wochen für große Aufmerksamkeit. (Archivbild) © Ted Shaffrey/AP/dpa

Ein Gericht hat eine Abschiebung des propalästinensischen Aktivisten Machmud Chalil aus den USA erlaubt. Eine Richterin im Bundesstaat Louisiana hielt die Begründung der US-Regierung für die umstrittenen Abschiebepläne für ausreichend, wie mehrere US-Medien übereinstimmend aus der Anhörung in der Stadt Jena berichteten. 

Die US-Regierung beruft sich in dem Fall auf eine selten genutzte Regelung, die es dem Außenminister erlaubt, Abschiebeverfahren gegen Personen einzuleiten, wenn ihre Anwesenheit als Bedrohung für die außenpolitischen Interessen der USA gewertet wird. 

Chalils Anwälte kündigten umgehend an, die Entscheidung der Richterin anzufechten. 

Der umstrittene Fall

Chalil war im März in seinem Wohnhaus in New York festgenommen und von dort aus eine Haftanstalt nach Louisiana gebracht worden. Der Absolvent der New Yorker Columbia-Universität besitzt laut seinen Anwälten eine Greencard und damit eine unbegrenzte Aufenthaltsgenehmigung in den USA. Er ist mit einer US-Staatsbürgerin verheiratet und wird bald Vater. 

Der palästinensische Uni-Aktivist, der in Syrien geboren wurde, hatte eine prominente Rolle bei den propalästinensischen Protesten an der Columbia-Universität gespielt. Die US-Regierung wirft ihm unter anderem vor, antisemitische Ansichten und Positionen der islamistischen Hamas vertreten sowie Protestgruppen organisiert zu haben. Diese hätten den Universitätsbetrieb gestört und jüdische Studenten belästigt. 

Chalils Anwälte bestreiten das. Der Aktivist ist nicht wegen einer Straftat angeklagt. 

Kritiker mundtot machen?

Sein Fall sorgt in den USA seit Wochen für großes Aufsehen. Es war die erste öffentlich bekannte Festnahme eines propalästinensischen Aktivisten in der Amtszeit von US-Präsident Donald Trump. Seitdem folgten weitere. 

Kritiker sind alarmiert. Sie befürchten, dass die US-Regierung mit vagen Anschuldigungen einen Präzedenzfall schaffen wolle, um unliebsame Kritiker mundtot zu machen. 

Die «New York Times» zitierte einen der Anwälte Chalils nach der Anhörung mit den Worten: «Wenn Machmud auf diese Weise ins Visier genommen werden kann, nur weil er sich für die Palästinenser einsetzt und sein verfassungsmäßig geschütztes Recht auf freie Meinungsäußerung ausübt, kann dies jedem passieren - bei jedem Thema, das der Trump-Regierung missfällt.»

© dpa
Das könnte Dich auch interessieren
Empfehlungen der Redaktion
Christoph Maria Herbst
Tv & kino
Herbst: Haut von Stromberg saß wie angegossen
Musiker
Musik news
Album-Charts: Zartmann ist der Chartmann
Kunstweg «Purple Path» eröffnet
Kultur
Größtes Projekt von Chemnitz als Kulturhauptstadt nun offen
Eine junge Frau tippt auf ihrem Smartphone
Internet news & surftipps
Umfrage: So viele Menschen mögen nicht mehr telefonieren
Android: So kannst Du gelöschte SMS wiederherstellen
Internet news & surftipps
Android: So kannst Du gelöschte SMS wiederherstellen
Android oder iOS? Das solltest Du bei Deiner Entscheidung berücksichtigen
Handy ratgeber & tests
Android oder iOS? Das solltest Du bei Deiner Entscheidung berücksichtigen
Ausschreitungen Spiel  Colo Colo - Fortaleza in Santiago de Chile
Fußball news
Zwei tote Fußball-Fans vor abgebrochenem Spiel in Chile
Zwei Frauen auf einem City-Trip
Job & geld
Mit Cash & Karte: Im Urlaub zuverlässig und sicher bezahlen