Games Music Hörbücher Gymondo MyTone Alle Services
vodafone.de

Ebrahim Raisi: Hardliner mit kurzem Draht zu Chamenei

Knapp drei Jahre lang war Ebrahim Raisi Irans Präsident. Auch wenn Religionsführer Chamenei das letzte Wort in allen strategischen Belangen hat - seine Macht und sein Einfluss waren groß.
Unfall von Hubschrauber mit Irans Präsident Raisi
Der iranische Präsident Ebrahim Raisi wurde nur 63 Jahre alt. © Vahid Salemi/AP

Ebrahim Raisi, seit August 2021 Präsident des Irans, galt als erzkonservativer Hardliner. Als Wunschkandidat und Protegé des Religionsführers Ajatollah Ali Chamenei hatte er die Präsidentenwahl im Juni 2021 mit knapp 62 Prozent der Stimmen gewonnen.

Der Kleriker wurde damit offiziell Nachfolger des eher moderaten Hassan Ruhani, der nach zwei Amtsperioden nicht mehr antreten durfte. Jetzt ist Raisi im Alter von 63 Jahren beim Absturz eines Hubschraubers ums Leben gekommen - ebenso wie Außenminister Hussein Amirabdollahian.

Wer war Raisi?

Der 1960 in Maschad im Nordosten des Irans geborene Raisi galt innerhalb des islamischen Systems als sehr einflussreich. Er pflegte ein enges Verhältnis zu Chamenei. Laut Verfassung war Raisi Regierungschef, während die eigentliche Macht auf das Staatsoberhaupt Chamenei konzentriert ist, der in allen strategischen Belangen das letzte Wort hat.

Raisi war über drei Jahrzehnte in der Justizbehörde tätig, 2019 wurde er zum Justizchef ernannt. In seiner früheren Funktion als Staatsanwalt soll er im Jahr 1988 für zahlreiche Verhaftungen und Hinrichtungen politischer Dissidenten verantwortlich gewesen sein, weshalb seine Gegner ihm den Beinamen «Schlächter von Teheran» verpassten.

Die Stimmung im Iran

Im Herbst 2022 löste der Tod der iranischen Kurdin Jina Mahsa Amini massive Proteste im Iran aus. Die junge Frau starb im Polizeigewahrsam, nachdem sie von der Sittenpolizei wegen Verstoßes gegen die islamischen Kleidungsvorschriften festgenommen worden war. In der Folge demonstrierten landesweit Zehntausende gegen den repressiven Kurs der Regierung sowie das islamische Herrschaftssystem.

Die Sicherheitskräfte reagierten mit Gewalt und harten Strafen. Zehntausende Demonstranten wurden verhaftet, viele bei den Protesten getötet, mehrere hingerichtet. Die Proteste stürzten die politische Führung in die schwerste Krise seit Jahrzehnten.

Die EU beschloss mehrfach Sanktionen gegen den Iran - wegen Menschenrechtsverletzungen, aber auch wegen der iranischen Unterstützung des russischen Kriegs gegen die Ukraine. Zugleich wächst die Sorge, dass der Iran zur Atommacht wird. Die internationalen Atomverhandlungen mit Teheran sind in eine Sackgasse geraten. Unter Raisis Regierung verschlechterte sich auch die Beziehung zum Westen.

Erzfeind Israel

Zutiefst verfeindet ist der Iran mit Israel. Im April griff der Iran Israel erstmals nicht über regionale Stellvertreter wie die Huthi-Rebellen im Jemen oder die Hisbollah-Miliz im Libanon an, sondern direkt - in Reaktion auf die Bombardierung des iranischen Botschaftsgeländes in Syriens Hauptstadt Damaskus. Auch dieser Angriff hat die Furcht vor einer weiteren Eskalation im Nahen Osten geschürt.

© dpa
Das könnte Dich auch interessieren
Empfehlungen der Redaktion
Hans Wolf
Kultur
Übersetzer Hans Wolf erhält Kulturpreis Deutsche Sprache
Harry-Potter-Stars würdigen Maggie Smith
People news
Harry-Potter-Stars würdigen verstorbene Maggie Smith
Tv & kino
Showdown im letzten Fall der Frankfurter «Tatort»-Kommissare
Microsoft mit neuer PC-Architektur für KI-Ära
Internet news & surftipps
Microsoft schränkt umstrittene KI-Suchfunktion ein
Notfallpass auf einem iPhone
Internet news & surftipps
Smartphone mit Notfall-Infos präparieren: So geht's
Galaxy Tab S10+ und S10 Ultra: Das kann Samsungs neues Tablet-Duo
Handy ratgeber & tests
Galaxy Tab S10+ und S10 Ultra: Das kann Samsungs neues Tablet-Duo
FC Bayern München - Bayer 04 Leverkusen
1. bundesliga
Neuer und die DFB-Auswahl: Kein Rücktritt vom Rücktritt
Ein geöffnetes Fenster
Wohnen
Fenster auf: So lüftet man richtig in der kalten Jahreszeit