Sind Sie eher Typ «Endlich Sonntag» oder gehören eher zu denen, die angesichts des freien Tages und geschlossener Geschäfte ein Gefühl von Leere spüren? Oder die Hälfte des Sonntags Angst vor der kommenden Woche haben, auch «Sunday scaries» oder Sonntagabendblues genannt?
Wer nicht so recht weiß, wohin mit sich am Sonntag, dem empfiehlt die französische Coachin Émilie Devienne im Magazin Psychologies (Ausgabe 06/2024), Routinen zu etablieren: Wenn man Angst vor dem Nichtstun hat, ist es wichtig, etwas zu ritualisieren.
Und: Anstelle eines aufgezwungenen Rituals wie etwa Familienessen könne man auch neue Rituale schaffen, die bewusst gewählt statt bloß «durchgestanden» werden. Zum Beispiel eine wöchentliche Wanderung, ein Brunch mit Freunden, jeden Sonntag um 18 Uhr ein Telefongespräch mit einer Freundin.
Egal, ob es Sport ist, ein Museums- oder Ausstellungsbesuch, ein Gottesdienst oder einfach einem Hobby nachgehen – was an diesem Tag zählt, ist einfach, etwas zu finden, was für uns persönlich Sinn macht, heißt es weiter. Dabei sollte man sich ruhig ein bisschen Unabhängigkeit von Partner oder Familie gönnen.
Vom Nutzen des Faulseins
Es kann uns auch guttun, wenn wir lernen, uns zu langweilen. «Wir müssen nicht immer in Bewegung, effizient und leistungsfähig sein», so die Medizinerin und Autorin Lydie Salvayre. «Faulheit ist keine Trägheit des Geistes» - vielmehr kämen wir in diesen Momenten ganz langsam auf Ideen, die vielleicht wichtig für unser Leben sein können. Auch dafür sind Ruhe und Entspannung wichtig.
Und noch etwas kann der Sonntag: Er gibt uns Zeit für eine kleine innere Bestandsaufnahme und zu überlegen, was uns fehlt oder was wir ändern möchten - und das können wir dann bewusst angehen.