Ob Krebs oder Bluthochdruck: Je früher die Diagnose steht, desto besser lassen sich Krankheiten in den Griff bekommen. Doch längst nicht alle Menschen nutzen die Vorsorgeuntersuchungen, die die Krankenkasse für sie übernimmt. Das zeigt eine Umfrage im Auftrag der DA Direkt Versicherung.
Dabei dürften auch Wissenslücken eine Rolle spielen: Gut jeder Vierte (24 Prozent) weiß nicht so recht, welche Untersuchungen er oder sie wahrnehmen kann. Bei den Jüngeren (18 bis 29 Jahre) schätzen sogar 33 Prozent ihren Wissensstand zum Thema als niedrig ein.
Wie der Check-up in der Hausarztpraxis abläuft
Da gibt es etwa den allgemeinen Gesundheits-Check-up bei Hausarzt oder Hausärztin. Wer zwischen 18 bis 34 Jahren alt ist, hat einmalig Anspruch darauf. Wer 35 und älter ist, kann sich alle drei Jahre durchchecken lassen, so das Bundesgesundheitsministerium.
Die Umfrage zeigt: 37 Prozent nehmen den Gesundheits-Check-up immer wahr. 27 Prozent sagen, dass sie es unregelmäßig tun, 28 Prozent selten. Rund 16 Prozent haben den Allgemeinen Gesundheits-Check-up noch nie in Anspruch genommen.
Wie der Termin abläuft? Er beginnt in aller Regel mit einem Arztgespräch, bei dem Risikofaktoren wie familiäre Krebsrisiken oder Rauchen erfasst werden. Daran schließt sich eine körperliche Untersuchung an, zu der auch eine Blutdruckmessung gehört.
Zum Check-up gehört bei allen ab 35 Jahren auch eine Blut- und Urinuntersuchung, bei der etwa Blutfettwerte ermittelt werden. Bei Jüngeren gibt es diese Laboruntersuchung nur bei entsprechenden Risiken.
Ab 35 kann man sich zudem einmalig auf eine Infektion mit Hepatitis-B- oder Hepatitis-C-Viren testen lassen, so das Bundesgesundheitsministerium. Am Ende des Check-ups steht eine ärztliche Beratung samt Empfehlungen, was man an seinem Lebensstil verändern kann, um sich vor bestimmten Erkrankungen zu schützen.
Ähnliches Bild bei der Krebsvorsorge
Und wie viele gehen vorbildlich zur Krebsfrüherkennung? Rund 37 Prozent nehmen die ihnen empfohlenen Untersuchungen der Umfrage zufolge immer wahr.
Ein Viertel der Befragten (25 Prozent) jedoch gibt an, noch nie eine Untersuchung zur Krebsfrüherkennung in Anspruch genommen zu haben. Bei einem Teil von ihnen - Männern unter 35 Jahren - dürfte jedoch der Grund sein, dass für sie noch keine Untersuchung vorgesehen ist.
Drei Beispiele für Untersuchungen zur Früherkennung von Krebs:
- Der Pap-Test zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs, der Frauen zwischen 20 und 34 Jahren einmal im Jahr zusteht. Frauen ab 35 Jahren können die Früherkennung alle drei Jahre wahrnehmen.
- Das Hautkrebs-Screening, das ab einem Alter von 35 Jahren alle zwei Jahre von der Kasse übernommen wird.
- Die Tastuntersuchung der Prostata, auf die Männer ab 45 Jahren einmal im Jahr Anspruch haben.
Kontrolle beim Zahnarzt ist vielen wichtig
Einen Vorsorgetermin jedoch nehmen weit mehr als die Hälfte der Befragten vorbildlich wahr: die Kontrolle in der Zahnarztpraxis. Alle ab 18 Jahren haben einmal im Kalenderhalbjahr Anspruch auf diesen Termin.
62 Prozent der Befragten verpassen keine Kontrolle. 22 Prozent gaben an, die Untersuchung eher unregelmäßig in Anspruch zu nehmen, 11 Prozent nur selten. Knapp 5 Prozent sagen, dass sie noch nie zur Kontrolle beim Zahnarzt waren.
Das Meinungsforschungsinstitut Infas Quo hat im Auftrag der DA Direkt Versicherung im Zeitraum vom 27. August bis zum 2. September 2024 insgesamt 1.210 Personen zwischen 18 und 79 Jahren befragt.