Was ist ein Hörsturz?
Ein Hörsturz kommt plötzlich, innerhalb von Sekunden oder Minuten. Betroffene beschreiben es so, als ob ein großes Stück Watte oder ein Ohrstöpsel im Gehörgang steckt. Dadurch hört man schlechter oder fast gar nichts mehr – meistens nur auf einem Ohr. Manche Betroffene nehmen Töne (Tinnitus), Geräusche und Stimmen verfremdet wahr oder hören sie doppelt, weil das eine Ohr plötzlich schlechter funktioniert als das andere. Die Erkrankung tut üblicherweise nicht weh. Zusätzliche Symptome wie Schwindel können hinzukommen. Wer diese Veränderungen beim Hören bemerkt, sollte schnell einen Hals-Nasen-Ohrenarzt aufsuchen.
Erst wenn der Arzt eine Mittelohrentzündung, ein Knalltrauma oder eine Verstopfung des Gehörgangs durch zuviel Ohrenschmalz ausschließen kann, spricht man von einem Hörsturz.
Was sind die Ursachen für einen Hörsturz?
Experten vermuten unter anderem Sauerstoffmangel oder Stoffwechselstörungen im Innenohr oder Durchblutungsstörungen in engen Blutgefäßen. Die feinen Haarzellen im Innenohr müssen, wie andere Organe auch, vollständig mit Sauerstoff und Nährstoffen aus dem Blut versorgt werden. Stockt jedoch der Blutnachschub, weil Blutgefäße verlegt oder verengt sind, dann fehlt den Haarzellen der lebensnotwendige "Treibstoff". Die Folge: Die Sinneszellen arbeiten nicht mehr richtig oder gehen sogar zugrunde. Möglich scheint aber auch, dass die Haarzellen selbst defekt sind und nicht mehr korrekt arbeiten. Oder die beteiligten Nervenzellen des Innenohrs leiten Schallsignale über den Hörnerv nicht mehr richtig an das Gehirn weiter. Auch Entzündungen oder Virusinfektionen könnten eine Rolle spielen. Manche Betroffene nehmen Töne, Geräusche und Stimmen verfremdet wahr oder hören sie doppelt, weil das eine Ohr plötzlich schlechter funktioniert als das andere. Leider ist die Ursache nicht eindeutig zu belegen.
Was hilft bei einem Hörsturz?
Die Behandlung mit Kortison steht an oberster Stelle. Denn die Vermutung liegt nahe, dass Kortison Entzündungen und Schwellungen im Innenohr bekämpft. Kortison kann in Form von Tabletten oder Infusionen verabreicht werden oder mit einer sehr dünnen Kanüle durch das Trommelfell hindurch direkt in das Mittelohr gepikst werden. Doch Vorsicht: Mögliche Nebenwirkungen sind Magenprobleme, Bluthochdruck sowie erhöhte Blutzuckerwerte.