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Mit VPN surfen: So können Reisende sich absichern

Öffentliches WLAN ist praktisch, wenn etwa Reisende schnell ein Hotel oder Zugticket buchen oder ein Museumsticket kaufen wollen. Doch wie sicher sind diese Netzwerke? Und was wäre eine Alternative?
Pendler arbeiten am Laptop im Zug
Die Nutzung öffentlicher WLAN-Zugänge birgt Sicherheitsrisiken, da Fremde Daten abgreifen könnten. Wer sensible Daten schützen möchte, sollte ein VPN verwenden. © Peter Steffen/dpa

Wer auf Reisen in Cafés oder in der Bahn öffentliche WLAN-Zugänge nutzt, geht ein Risiko ein. Denn dann können auch Fremde die Datenübertragung im Netz nachvollziehen - und im schlimmsten Fall die Daten abgreifen und kriminell nutzen. Doch es gibt eine Lösung.

Um sensible Daten wie Passwörter, Finanz- oder Gesundheitsdaten zu schützen, rät die Stiftung Warentest: Wer ein öffentliches WLAN nutzt, braucht ein VPN. Die Abkürzung steht für Virtual Private Network - also virtuelles privates Netzwerk. Dabei wird der gesamte Datenstrom über eigene Server umgeleitet und verschlüsselt, erklärt das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI).

Datenverkehr im Tunnel

Das Ganze kann man sich vorstellen wie einen Tunnel, durch den der Datenverkehr fließt - von außen ist er nicht einsehbar. Auch Internetanbieter können so nicht mehr die Online-Aktivitäten ihrer Kunden sehen und auswerten, erklärt die Stiftung Warentest.

Manche VPN können noch mehr - etwa den tatsächlichen Standort und die Online-Identität gegenüber Dritten verschleiern. Das funktioniert, weil der VPN-Server eine eigene IP-Adresse generiert. Damit bleibt unklar, welches Endgerät sich gerade eingewählt hat.

VPN selber einrichten

Um ein VPN zu nutzen, gibt es verschieden Optionen, etwa VPN-Dienste oder Apps. Zum Teil ist es auch möglich, sich ein VPN über seinen eigenen Router daheim einzurichten. Dann verbindet man sich von unterwegs zunächst geschützt mit dem eigenen Router und die Verbindung zum Rest der Welt erfolgt über den heimischen Internetanschluss. In der Regel fallen für die Nutzung keine zusätzlichen Kosten an.

Ob dies bei dem jeweiligen Modell möglich ist und wie das genau funktioniert, sollten Interessierte auf der Internetseite des Router-Herstellers nachschauen, rät das BSI. Dort sollte man am besten nach einer spezifischen Anleitung suchen. Denn die VPN-Aktivierung kann sich je nach Modell unterscheiden.

VPN-Dienste nutzen

VPN-Anbieter gibt es viele. Wer danach sucht, sollte sich bewusst sein: Die Auswahl ist letztlich immer Vertrauenssache. Denn der gesamte Datenverkehr läuft über die Server des Anbieters und könnte theoretisch überwacht und manipuliert werden, warnt das BSI.

Orientierung geben Tests von Fachmedien: «heise online» und «Computer Bild» etwa haben jeweils eine größere Auswahl an Anbietern unter die Lupe genommen. Weit vorn lagen in beiden Tests: NordVPN und Surfshark VPN. Als Spartipp nennt heise CyberGhost - «etwas langsamer, dafür günstiger» (dpaq.de/Ah0Ds). Bei «Computer Bild» landet der Anbieter auf Platz 5 von 15 - und damit direkt hinter hide.me und ExpressVPN (dpaq.de/GrVC91e).

Vorsicht bei Gratis-Angeboten: Neben Funktionseinschränkungen, etwa einer langsamen Verbindung, bezahlen Kunden hier laut BSI oft mit ihren persönlichen Daten, die die Anbieter etwa für Marketingzwecke auswerten - und genau das will man ja umgehen.

Wichtige Kriterien bei der Suche

Um ein hohes Nutzungsaufkommen abfangen zu können, sollte der VPN-Betreiber laut BSI über mehrere Server-Standorte verfügen. Nur so ist eine schnelle Internetverbindung gewährleistet. Und: Anbieter mit Servern in der EU unterliegen häufig strengeren Datenschutzrichtlinien als etwa in den USA oder anderswo.

Zudem sollten Anbieter eine Internetverbindung sofort kappen, falls die VPN-Verbindung unerwartet abbricht oder ausfällt. Die nötige Software-Funktion heißt «Kill Switch», erklärt die Stiftung Warentest. Sie verhindert dann, dass die echte IP-Adresse aufgedeckt wird - also die echte Identität eines Nutzers sichtbar wird.

Vorsicht bei Fernreisen

In manchen Staaten sind VPN-Dienste verboten - das gilt etwa in Ländern mit Internetzensur wie China. Dort sind unter anderem Google-Dienste nicht erreichbar und viele Websites aus dem Westen blockiert. Von ähnliche Erfahrungen berichten Reisende in der Türkei, im Iran oder den Vereinigten Arabischen Emiraten.

Wer dies umgehen will, muss laut «Computer Bild» einen passenden VPN-Dienst installieren und einrichten - und zwar vor Antritt der Reise (dpaq.de/EyqoNhL). In der Regel käme man mit kostenlosen Anbietern da nicht weiter.

Wer eine Fernreise plant, sollte laut BSI darauf achten, dass man durch einen unbedachten VPN-Einsatz in Konflikt mit dem dortigen Gesetz geraten kann. Zur Sicherheit prüft man hier lieber vor Reiseantritt die aktuellen Hinweise des Auswärtigen Amtes und informiert sich über lokale Vorschriften und Gesetze.

© dpa ⁄ Isabelle Modler, dpa
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