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Geldstrafe gegen AVM: Kommt der Router-Markt in Bewegung?

Das Bundeskartellamt hat eine hohe Geldbuße gegen den FritzBox-Hersteller AVM verhängt. In der Folge könnten die Preise für Router in Deutschland fallen.
Geldstrafe gegen AVM: Kommt der Router-Markt in Bewegung?
Andreas Mundt
Geldstrafe gegen AVM: Kommt der Router-Markt in Bewegung?
Geldstrafe gegen AVM: Kommt der Router-Markt in Bewegung?

Das Berliner Unternehmen, das im vergangenen Jahr mit 890 Beschäftigten auf einen Umsatz von 580 Millionen Euro kam, muss knapp 16 Millionen Euro wegen einer vertikalen Preisbindung mit sechs Elektronikfachhändlern zahlen, wie das Bundeskartellamt in Bonn mitteilt. Die Behörde wirft AVM vor, über Jahre hinweg die freie Preisbildung beim Vertrieb seiner Produkte an Endverbraucher eingeschränkt zu haben.

Eingeschränkter Wettbewerb

Das Verfahren wurde laut Bundeskartellamt im Einvernehmen mit der Firma beendet. Das bedeutet, dass AVM die Geldbuße zahlt und keine Rechtsmittel dagegen einlegt.

Nach Erkenntnissen der Wettbewerbshüter haben AVM-Beschäftigte mit den Elektronikhändlern nicht nur über Einkaufspreise gesprochen, sondern sich auch über die Endverbraucherpreise und deren Anhebung abgestimmt. AVM-Mitarbeiter hätten die Endverbraucherpreise der Fritz-Produkte in den Elektronikfachmärkten fortlaufend beobachtet. Dabei sei auch eine spezielle Software eingesetzt worden.

AVM bedauert „Irritationen“

„AVM hat in einem sich stark verändernden Markt den stationären Handel unterstützt, damit dieser gegenüber dem wachsenden Online-Handel wettbewerbsfähig bleibt. Kleinere Händler konnten Produkte zu günstigen Einkaufspreisen für ihren beratungsintensiven stationären Handel erwerben. Der Online-Verkauf zu diesen Konditionen war nicht vorgesehen“, so das Statement des Herstellers.

„Nach Auffassung des Bundeskartellamtes war das in dieser Form nicht zulässig. Es soll dem Markt überlassen werden, welche Händler bestehen und welche nicht. Die Geschäftsführung von AVM bedauert, wenn das Vorgehen zu Irritationen geführt hat. Aus ihrer Sicht ist entscheidend, dass Verbraucher nicht benachteiligt wurden. Die Produkte waren durchweg zu vorteilhaften Preisen im Handel verfügbar.“

Höhere Preise als im EU-Ausland

Dass die Absprachen in Deutschland überhaupt realisiert werden konnten, liegt natürlich an der Marktmacht von AVM hierzulande. Der Berliner Router-Hersteller hat einen Anteil von über 50% am deutschen Markt und genießt hierzulande einen exzellenten Ruf – zu Recht, denn die Qualität und die kontinuierliche Versorgung mit Updates sprechen für die Fritz-Produkte.

Im europäischen Ausland weiß man logischerweise auch, dass FritzBoxen etwas taugen, aber lange Zeit konnte man hier Router auf dem freien Markt zu günstigeren Preisen als in Deutschland erwerben. Vergleicht man z.B. ein gängiges Modell wie die FritzBox 7530 AX auf der deutschen und italienischen Seite des Vergleichsportals Idealo, sieht man, dass der Preis für diesen Router auf der italienischen Seite seit einem Jahr relativ konstant bleibt, während er auf der deutschen Seite in den letzten Tagen nach unten tendiert.

Router-Markt in Bewegung

Mittlerweile sind viele gängige AVM-Router in Deutschland günstiger als in Italien – und diese Entwicklung dürfte nach dem Eingriff des Bundeskartellamts weitergehen. Und da AVM hierzulande Marktführer ist, dürfte das Preisniveau insgesamt sinken.

Die Geldbuße für AVM wird aber nicht allein dafür sorgen, dass die Preise tendenziell fallen. Auch die technische Entwicklung spielt eine nicht zu unterschätzende Rolle.

WiFi 7 im Kommen

Die FritzBox 7530 AX zum Beispiel hat noch im letzten Jahr bei der Stiftung Warentest mit „sehr gut“ abgeschnitten, aber sie beherrscht nur den Standard WiFi 6. Das ist für die meisten DSL-Nutzer zwar völlig ausreichend, aber der Nachfolger WiFi 7 ist schon stark im Kommen.

Bei AVM heißen die beiden neuen Top-Modelle, die den neuen Standard beherrschen, FritzBox 5690 und FritzBox 5690 Pro. Sie sind nicht nur für DSL-, sondern auch für Glasfaseranschlüsse konzipiert, sondern sie bringen dank WiFi 7 die doppelte WLAN-Leistung gegenüber WiFi 6.

Ältere Router fallen im Preis

Die FritzBox 5690 kostet zum Marktstart 369 Euro (UVP). Die ältere FritzBox 7530 AX als älteres Modell mit WiFi 6 liegt laut idealo.de bei Marktpreisen von circa 150 Euro. Da kommt man als DSL- oder VDSL-Anschlussinhaber schon ins Grübeln.

Ebenfalls eine Überlegung wert ist es, bei Vodafone eine FritzBox 7530 AX zu mieten. Der Netzbetreiber verlangt für dieses Router-Modell nur 5,99 Euro pro Monat.

© Tom Meyer
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