Auch wenn Nostalgiker:innen und Vinylfans wohl protestieren dürften: Streaming ist längst zur einfachsten und meistgenutzten Art geworden, Musik zu konsumieren. Die Vorteile sind klar: Unzählige Songs stehen an (fast) jedem Ort und auf vielen Geräten zur Verfügung, Playlisten bieten permanent neuen Input und auch die Abspielqualität überzeugt. Da fragt sich nur, welcher Anbieter besser zu Dir passt: Tidal oder Apple Music?
Tidal vs. Apple Music: Diese Abo-Modelle gibt es
Sowohl Tidal als auch Apple Music setzen auf kostenpflichtige Abonnements und haben eine Auswahl aus verschiedenen Tarifen. Du hast zudem die Möglichkeit, das jeweilige Abo einen Monat lang kostenlos zu testen. Wenn Du Dich dann für Apple Music oder Tidal entscheidest, erwarten Dich folgende Preise:
Tidal
• HiFi für 10,99 Euro pro Monat (für einen Account)
• HiFi Family für 16,99 Euro pro Monat (für bis zu sechs Konten)
• HiFi Plus für 19,99 Euro pro Monat (für einen Account)
• HiFi Plus Family für 29,99 Euro pro Monat (für bis zu sechs Konten)
• Student mit 50 Prozent Rabatt auf das HiFi- oder HiFi-Plus-Abo (für einen Account)
Tidal: Was der Streamingdienst 2023 kostet – und welches Abo sich für wen lohnt
Apple Music
• Voice für 4,99 Euro pro Monat (für einen Account)
• Studierende für 5,99 Euro pro Monat (für einen Account)
• Einzelperson für 10,99 Euro pro Monat (für einen Account)
• Familie für 16,99 Euro pro Monat (für bis zu sechs Konten)
Kaufst Du ein neues Gerät von Apple, kannst Du Apple Music außerdem für sechs Monate kostenlos nutzen.
(Alle Preisangaben: Stand August 2023)
Was haben die beiden Dienste zu bieten?
Stellt sich die Frage, was Du für Dein Geld bekommst. Natürlich haben beide Anbieter die aktuellen Hits im Programm und auch die Klassiker der letzten Jahrzehnte findest Du dort problemlos. Ist Dein Musikgeschmack allerdings ein wenig spezieller, wird es erst richtig interessant: Stehst Du auf Punkbands der 80er-Jahre, fast vergessenen UK-Hip-Hop oder vielleicht klassische Musik abseits der bekanntesten Titel? Dann wirst Du – je nach Anbieter – möglicherweise nicht jeden Song finden, aber doch zumindest einige.
In der Bibliothek von Tidal sind aktuell knapp 100 Millionen Titel gelistet. Dazu gehören auch zahlreiche exklusive Inhalte, wie Vorabveröffentlichungen oder Konzertaufnahmen. Außerdem werden viele Songs mit Videos oder Lyrics unterlegt. Du findest darüber hinaus Interviews mit Interpret:innen und auch einige Podcasts rund um das Thema Musik.
Im Vergleich dazu ist das Angebot von Apple insgesamt ähnlich. Bei ebenfalls ungefähr 100 Millionen Titeln solltest Du immer etwas zu hören haben. Auch Apple Music hat zahlreiche exklusive Stücke im Programm und bietet Dir Musikvideos sowie Dokumentationen an. Diese sind allerdings nicht im Abo-Modell „Voice” enthalten.
Tidal vs. Apple Music: Die Klangqualität im Vergleich
Wenn die Klangqualität für Dich das wichtigste Kriterium ist, hat Tidal gute Argumente auf seiner Seite. Bereits das reguläre HiFi-Abo bietet Dir sämtliche Titel unkomprimiert mit 1.411 Kilobit pro Sekunde beziehungsweise mit FLAC 16 bit und 44,1 Kilohertz Abtastfrequenz. Wählst Du das teurere HiFi-Plus-Modell, liegt die Wiedergabequalität sogar bei 9.216 Kilobit pro Sekunde beziehungsweise FLAC 24 bit und 192 Kilohertz. Dazu wird das Format Sony 360 Reality Audio unterstützt.
Die Konkurrenz aus Los Altos verwendet das komprimierte AAC-Format mit einer Datenrate von 256 Kilobit pro Sekunde. Das wäre im Vergleich Tidal vs. Apple Music natürlich deutlich schlechter. Es gibt aber auch eine Lossless- und eine High-Resolution-Lossless-Variante mit 1.600 Kilobit pro Sekunde beziehungsweise sogar 9.666 Kilobit pro Sekunde. Dieses Format ist bei Apple Music allerdings nicht für das Voice-Abo und auch nicht für alle Titel verfügbar.
Egal, ob Du Dich für Apple Music oder Tidal entscheidest: Die höchste Klangqualität setzt auch immer die entsprechende Hardware voraus.
Tidal oder Apple Music: Wer bietet mehr Features?
Neben dem erwähnten Sony 360 Reality Audio unterstützt Tidal auch Dolby Atmos. Es gibt kuratierte und natürlich eigene Playlists sowie Kommentare der Künstler:innen. Auch exklusive Livestreams findest Du auf der Plattform. Zwar werden Dir Vorschläge basierend auf Deinem Hörverhalten gemacht, diese sind im Vergleich zur Konkurrenz allerdings manchmal zu linear und einseitig.
3D-Audio für Apple Music einrichten: So hörst Du Musik im Dolby-Atmos-Format
Apple Music bietet hingegen Spatial Audio mit Dolby Atmos. Bist Du in der Stimmung für Videos, gibt es nicht nur einzelne Clips, sondern sogar eine Videoplattform, die durchgehend sendet. Auch exklusive Sessions, Konzerte und eigene Radiostationen findest Du bei Apple Music.
Für Fans gibt es mit Apple Music Classical außerdem den größten Klassikkatalog der Welt, der nicht nur diverse Stücke, sondern auch die Biografien der Komponist:innen enthält.
Welche Geräte unterstützen die Streamingdienste?
Tidal bietet umfangreichen Support für eine Vielzahl unterschiedlicher Plattformen und Geräte. Dank Browser-Version oder mobiler App kannst Du den Anbieter unter anderem unter Android, iOS, Mac oder Windows nutzen – beziehungsweise auf dem Smartphone, Deinem Rechner, dem Fernseher, der Smartwatch, dem drahtlosen Audiosystem oder im Auto. Unter folgendem Link findest Du eine vollständige Auflistung aller unterstützten Geräte.
Apple Music glänzt vor allem, wenn Du die Plattform innerhalb des Apple-Ökosystems nutzt – also auf iPhone, iPad, Apple Watch, Apple TV, Mac oder via CarPlay. Grundsätzlich funktioniert die Anwendung allerdings auch unter Android, auf Deinem PC oder der Spielekonsole.
Fazit: Tidal vs. Apple Music – welchen Anbieter solltest Du wählen?
Ob nun Tidal oder Apple Music besser zu Dir passt, hängt vor allem davon ab, was Du von einem Musik-Streamingdienst erwartest. Tidal besticht durch hervorragende Soundqualität und bietet viele exklusive Inhalte. Ähnliches lässt sich auch über Apple Music sagen, wobei die Plattform vor allem im Apple-Kosmos glänzt. Bist Du sowieso Apple-Nutzer:in, liegt daher die Wahl des hauseigenen Anbieters nah. Tidal ist allerdings in jedem Fall ein starker Kandidat.
Du suchst nach einer weiteren Alternative? An anderer Stelle auf featured haben wir uns angeschaut, wie der Vergleich Tidal vs. Spotify ausgeht.
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