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Nyad auf Netflix: Die wahre Geschichte einer umstrittenen Schwimmerin

Diana Nyad schwamm im Alter von 64 Jahren durch eine Meerenge von Kuba nach Florida. Diese ungeheure Leistung von Körper und Geist wird im Netflix-Film „Nyad“ nachgezeichnet. Wie viel Fakten wirklich in der Verfilmung dieser wahren Geschichte stecken, erklären wir Dir hier.
Nyad auf Netflix: Die wahre Geschichte einer umstrittenen Schwimmerin
Nyad auf Netflix: Die wahre Geschichte einer umstrittenen Schwimmerin © Parkinson/Netflix

Das Netflix-Biopic Nyad mit den Oscar-Preisträgerinnen Annette Bening (Diana Nyad) und Jodie Foster (Bonnie Stoll) widmet sich der Lebensgeschichte von Diana Nyad. Im Mittelpunkt steht der größte Erfolg der Langstreckenschwimmerin: die Überquerung der Floridastraße.

Dabei verzichten die Filmemacher:innen allerdings auf den Zusatz „wahre Geschichte“, denn bis heute gibt es Zweifel, ob sich die Ereignisse tatsächlich so zugetragen haben. In diesem Artikel erforschen wir die wahre Geschichte hinter dem Netflix-Biopic „Nyad“ und einer zweifellos außergewöhnlichen Frau.

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Diana Nyad: Erste Erfolge und Rückschläge

Diana Nyad entdeckt während ihrer Schulzeit in den Siebzigerjahren ihre Leidenschaft für den Schwimmsport und feiert bald erste Erfolge. Sie gewinnt drei Highschool-Meisterschaften in Florida im 100-Meter-Rückenschwimmen und träumt von Olympia.

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Doch ein gesundheitlicher Rückschlag verhindert die Teilnahme an den Olympischen Sommerspielen 1968. 1966 erleidet Nyad eine Herzinfektion und ist für drei Monate ans Bett gefesselt. Danach erreicht sie nicht mehr ihre ursprüngliche Geschwindigkeit und kann somit nicht an frühere Leistungen anknüpfen.

Nach der High School schreibt sich Nyad an der Emory University und später am Lake Forest College ein, wo sie sich auf Langstreckenschwimmen konzentriert. Schon bei ihrem ersten Marathonschwimmen stellt Diana Nyad einen Streckenrekord auf

Im Juli 1970 schwimmt sie die 16 Kilometer im Lake Ontario in vier Stunden und 23 Minuten. Weitere Rekorde sollten in den nächsten Jahren folgen. 1974 schwimmt Nyad 35 Kilometer im Golf von Neapel in acht Stunden und elf Minuten. Ein Jahr später umrundet sie die Insel Manhattan in weniger als acht Stunden – 45 Kilometer beträgt die Strecke. 

Der Traum der Floridastraße droht zu scheitern

Die Floridastraße von Havanna, Kuba, nach Key West, Florida fasziniert viele  Marathon-Schwimmer:innen aufgrund ihrer schwierigen Bedingungen. Die Meerenge ist bekannt für starke Strömungen, unberechenbares Wetter, Haie und Quallen.

Für Diana Nyad wird es schließlich eine Lebensaufgabe, die Strecke von mindestens 160 Kilometer am Stück zu schwimmen. 1978 versucht Nyad diesen Traum zu verwirklichen. Am Sonntag, den 13. August um 14 Uhr springt Diana Nyad am Strand von Ortegosa, Kuba, in den Ozean. 

Geschützt von einem stählernen Käfig, der Haie abhalten soll, schwimmt sie 122 Kilometer weit. Doch starke Winde und hoher Wellengang bringen sie vom Kurs ab. Am 15. August um 7 Uhr morgens, 42 Stunden nach dem Start, holt ein Team aus Ärzt:innen die völlig entkräftete Frau aus dem Wasser.

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Ein Jahr später gelingt Nyad dann doch ein weiterer Rekord: An ihrem 30. Geburtstag schwimmt sie ohne Hai-Käfig 164 Kilometer im offenen Meer von North Bimini Island auf den Bahamas nach Juno Beach, Florida. Dafür braucht sie nur 27 Stunden und 30 Minuten. Danach fühlt sie sich ausgebrannt und beendet vorerst ihre Schwimmkarriere.

Diana Nyad gibt nicht auf

2010 packt Diana Nyad der Ehrgeiz erneut. Sie will die Floridastraße im Alter von 60 Jahren noch einmal versuchen. Zwischen Januar und Juni schwimmt sie regelmäßig bis zu 14 Stunden am Stück, um sich auf die Durchquerung vorzubereiten. 

Anette Benning in Nyad: Eine Frau in ihren Sechzigern mit kurzen blonden Haaren steht im Badeanzug und einem weißen Handtuch um den Nacken in einem Schwimmbad.

Im Alter von 60 Jahren will es Diana Nyad (Annette Benning) nochmal wissen und sie trainiert erneut für die Durchquerung der Floridastraße. — Bild: Kimberley French /Netflix

Am 10. Juli um 8:19 Uhr startet Nyad einen 24-Stunden-Test, um ihre Fitness zu überprüfen. Am Ende der Zeit wird sie von ihrem Team müde und dehydriert aus dem Wasser gezogen. 

Dennoch gibt sich Nyad in einem Interview zuversichtlich: „Ich habe mich die ganze Zeit stark gefühlt. Ich hatte das Gefühl, ich könnte ohne Probleme noch weitere 20 Stunden schwimmen.“ Aber Nyad scheitert noch drei weitere Male. Am 9. August 2011 gibt sie nach 29 Stunden im Wasser auf, nachdem sie erneut wetterbedingt vom Kurs abgekommen war. 

Am 23. September 2011 muss Nyad nach 41 Stunden und 124 Kilometern wegen eines schmerzhaften Stichs durch eine Portugiesischen Galeere (eine Quallenart) aufgeben. Knapp ein Jahr später beenden erneut mehrere Quallenstiche und zwei schwere Stürme einen weiteren Versuch. 

Historischer Erfolg: Die Durchquerung gelingt

Im Sommer 2013 startet Diana Nyad ihren letzten und entscheidenden Versuch, die Meerenge zwischen Kuba und Florida zu durchschwimmen. Diesmal schützen sie eine Silikonmaske, Handschuhe und ein Ganzkörperanzug vor den Quallen. 

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Es ist ein Kampf über 53 Stunden und 180 Kilometer. Am 2. September um 13:55 Uhr erreicht die mittlerweile 64-jährige Nyad die Küste Floridas und ist damit der erste Mensch, der diese Strecke ohne den Schutz eines Haikäfigs zurückgelegt hat. Allerdings wird der Rekord nie zertifiziert.

Diana Nyad und die Vorwürfe gegen Schwimmtrainer Jack Nelson

Obwohl sich Nyad hauptsächlich mit Diana Nyads größtem Erfolg befasst, beleuchtet das Biopic auch die Vergangenheit der Schwimmerin. Dabei gehen die Filmemacher:innen auch auf schockierende Ereignisse zu Beginn ihrer Karriere ein.

Nyad trainierte während ihrer Schulzeit an einer Privatschule mit dem angesehenen Olympioniken und Schwimmtrainer Jack Nelson. Nelson soll seine Machtposition ausgenutzt und Nyad und andere Mädchen im Alter von 14 bis 16 Jahren sexuell missbraucht haben.

Nachdem sich die Mädchen 1972 an die Schulleitung gewandt hatten, verlor Nelson zwar seinen Job an der Schule, aber nicht seinen Ruf. Obwohl es wenig Zweifel an den Taten Nelsons gibt, kam es nie zu einer Anklage

Stattdessen wurde Nelson im Jahr 2009 trotz der Vorwürfe in die Hall of Fame der American Swimming Coaches Association aufgenommen. 2017 beschrieb Nyad in einem Artikel in der New York Times die Vergewaltigung und wie sie damit umging.

Kritik an Diana Nyad und Zweifel an ihren Erfolgen

Diana Nyad gilt als umstrittene Persönlichkeit, auch weil sie im Laufe der Jahre immer wieder durch widersprüchliche Aussagen auffällt. Kritiker:innen zweifeln deshalb an einigen ihrer Erfolge. Einer von ihnen, Daniel Slosberg, hat sogar eine Website eingerichtet, auf der er Falschaussagen von Diana Nyad dokumentiert und belegt.

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Das Regie-Duo Elizabeth ChaiVasarhelyi (2.v.r) und Jimmy Chin (1.v.l.) stehen hinter Diana Nyad und glauben an die Richtigkeit ihrer Aussagen. — Bild: Kimberley French /Netflix

Unter anderem widerlegt Slosberg Nyads Behauptung, sie sei im Alter von 16 Jahren die beste US-Schwimmerin gewesen und habe den Weltrekord über 100 Meter Rücken geschwommen. Laut Slosberg nahm Nyad in diesem Alter nur an zwei US-Meisterschaften teil. Ihre beste Platzierung sei ein 16. Platz gewesen.

Auch ihr Lebenswerk, die Durchquerung der Floridastraße, wird offiziell nicht anerkannt. Im September 2023 untersuchte die World Open Water Swimming Association (WOWSA) aufgrund des aufkeimenden öffentlichen Interesses durch Nyad den Fall zum zweiten Mal. 

Das Ergebnis blieb dasselbe: Aufgrund unvollständiger Aufzeichnungen und der Abwesenheit unabhängiger Beobachter:innen lehnt die WOWSA die Zertifizierung von Nyads Durchquerung ab. Daraufhin löschte auch das Guinness-Buch der Rekorde den entsprechenden Weltrekordeintrag.

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Ist der Netflix-Film Nyad nun eine wahre Geschichte?

Der Netflix-Film Nyad basiert hauptsächlich auf der Biografie von Diana Nyad und ihren eigenen Aussagen. Die Schwimmerin unterstützte die Filmemacher:innen, ließ ihnen aber völlige kreative Freiheit.

Regisseurin Elizabeth Chai Vasarhelyi, sowie ihr Ehemann und kreativer Partner Jimmy Chin äußerten sich in einem Interview zu den Kontroversen um Diana Nyad. „Als Dokumentarfilmer haben wir uns zunächst mit einigen dieser Kritikpunkte auseinandergesetzt und festgestellt, dass sie nicht zutreffen“, so Chin.

Angesprochen auf den fehlenden Zusatz „Based on true events“ in ihrem Film, entgegnete Regisseurin Elizabeth Chai Vasarhelyi: „Wir sagen nicht: Es ist eine wahre Geschichte – aber es ist eine wahre Geschichte. Es geht um die Idee der Wahrheit.“

Die im Film gezeigte Begegnung mit einem Hai hat so jedenfalls nie stattgefunden. Auch die Zahl der Begleiter:innen und Boote ist im Film deutlich höher als in der Realität. Ob Diana Nyad die 180 Kilometer auf offener See wirklich ohne Pause und Unterstützung zurückgelegt hat, wissen aber nur sie und ihr Team.

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© Vodafone GmbH ⁄ Jella Friedrich
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