Wir sind der Motor der globalen Wirtschaft“, findet Edward Lynwood – und meint mit „wir“ seinen lukrativen „Lieferdienst“: Der Schiffsmakler aus New Orleans schmuggelt in Frachtcontainern Kokain aus Mexiko über Afrika nach Europa.
Edward Lynwoods aktueller Topauftrag: 5000 Kilo vom weißen Gold nach Italien zu schmuggeln. Tochter Emma ist seine rechte Hand und überwacht die Abwicklung; ihr Bruder Chris soll die kostbare Ladung begleiten. Prompt geraten die Lynwoods zwischen die Fronten, als die Anzahlung aus Italien ausbleibt. Denn dort bahnt sich eine gefährliche Familienfehde an: Edwards Auftraggeber Don Minu wird von seinem machtgierigen Enkel Stefano hintergangen.
Ein dritter Handlungsstrang von „ZeroZeroZero“ schließlich führt nach Mexiko, wo das Militär beim Gipfeltreffen der Kartelle zuschlagen will. Doch unter den Soldaten ist ein Maulwurf.
Autor Roberto Saviano lieferte die Buchvorlage des Sky Originals, er wurde mit „Gomorrha“ über die Machenschaften der neapolitanischen Mafia Camorra weltbekannt. „Gomorrha – Die Serie“ umfasst bislang vier Staffeln (bei Sky), die kreativen Köpfe hinter der Kamera zeichnen auch für „ZeroZeroZero“ verantwortlich.
In seinem Report seziert Saviano, der nach wie vor unter Polizeischutz steht, das komplexe Netzwerk des weltweiten Kokainhandels: von den Erzeugern bis zu den Banken, die das Drogengeld anlegen. Entsprechend wurden die acht Episoden auf drei Kontinenten gedreht: in Amerika, Afrika und Europa.
Zu dem Titel „ZeroZeroZero“ (000) inspirierte Saviano übrigens ein ganz harmloses Pulver: Mehl wird in Italien nach Mineralgehalt in Typ 0 bzw. 00 eingeteilt. Und Kokain ist eben sehr „gehaltvoll“.
Statt der Camorra stehen diesmal also Italiens „Schneekönige“ im Zentrum: Die kalabrische ’Ndrangheta, der auch Don Minu angehört, ist Europas einflussreichste Mafia-Organisation – und ihr wichtigster Geschäftszweig der Kokainhandel.
Die ’Ndrangheta kooperiert mit südamerikanischen Kartellen sowie der Cosa Nostra in den USA. Gewaschen wird das Geld bevorzugt über Gastronomiebetriebe. Darauf spielt sicher auch die Bestellung an, die Edward Lynwood in Lebensgefahr bringt: Offiziell handelt es sich bei der heißen Ware für Kalabrien um Chilischoten.
Harte Zahlen sind in dieser Schattenwirtschaft selbstverständlich Mangelware und können nur anhand von sichergestellten Mengen hochgerechnet werden. So bilanzierten sowohl die Vereinten Nationen als auch die EU in ihren Drogenberichten 2019, dass der illegale Kokainhandel bereits 2017 Rekordniveau erreichte: Allein in Europa wurden in jenem Jahr 140 Tonnen der Droge beschlagnahmt – der Großteil erreichte die EU-Staaten per Containerschiff.
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