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Kommissar auf der Pirsch: Neuer «Wendland»-Krimi

Ein Keiler ist tot. Doch das war keine normale Jagd oder ein harmloser Wildunfall. Neben dem Tier liegt die Leiche eines Menschen. Wie es weitergeht, zeigt ein spannender Samstagskrimi im ZDF.
«Wendland – Stiller und der rote Faden»
Jakob Stiller (Ulrich Noethen) und Kira Engelmann (Bettina Burchard) ermitteln in einem Mordfall. © Georges Pauly/ZDF/dpa

Wildschwein tot, Fahrer ermordet, Täter flüchtig. So beginnt der Krimi «Wendland - Stiller und der rote Faden», der an diesem Samstag um 20.15 Uhr im ZDF zu sehen ist. Es ist der dritte Fall aus der «Wendland»-Reihe.

Nachts, auf einsamer Landstraße im Wald: Neben einem erlegten Keiler liegt ein toter Mann etwas abseits von seinem Auto, am Straßenrand. Der Mann wurde erstochen, der Keiler ebenfalls. Der Tote war Bäckermeister in einem Ort in der Umgebung. Bei den Ermittlungen stoßen Kommissar Stiller (Ulrich Noethen) und seine Kollegin Kira Engelmann (Bettina Burchard) auf die nahegelegene Jagdschule Wendland. Einige Schüler und der Leiter und Förster Raik (Sebastian Hülk) machen sich verdächtig - was auch für die nun neue Bäckersfrau Patty Malchow (Angelina Häntsch) gilt. 

Derweil treibt ein Wilderer in Raiks Revier sein Unwesen - aber sogar im Wald hängen erstaunlich viele Kameras. Stiller bekommt bei der Tätersuche fachkundige Unterstützung von seiner Vermieterin, der Tierärztin Dr. Silke Landauer (Helene Grass). Die Rekonstruktion: Zuerst wurde das Wildschwein überfahren und dann erstochen, gefolgt vom Tod des Bäckers.

Regisseur Bruno Grass (59, «Theresa Wolff», «Sarah Kohr») packt in seinen spannenden Krimi eine kräftige Portion Humor, mit der die Jägersprache hübsch auf die Schippe genommen wird. Gleich zu Beginn des Films läuft ein kleines Mädchen herum, mit einem langen roten Faden im Schlepptau. Was es damit (und dem Filmtitel) auf sich hat, wird allerdings erst ganz zum Schluss aufgedröselt.

Ulrich Noethen (64, «Neben der Spur», «Die Wespe») spielt hier einen oft in sich hinein lächelnden Ermittler, der in einem wunderschönen Haus nächtens Romane schreibt, auch weil ihn das altmodische Tippen auf der Schreibmaschine beruhigt und es Struktur in sein Leben bringt. 

In diesem Fall begibt er sich vom Schreibtisch direkt auf die Pirsch - wobei er sich schon mal verirrt. Mit ihm lernt der Zuschauer so manches über die Jagdgebräuche - das angefahrene Wildtier wurde hier «abgefangen», also erlöst. Kaninchen und Fuchs leben oft im selben Bau, und ein Jäger pirscht sich immer gegen den Wind heran. Manchmal kann es allerdings auch ein Kommissar sein. 

© dpa ⁄ Klaus Braeuer, dpa
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