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Hoffnung bei Irans Filmemachern nach Präsidentenwahl

Unter der erzkonservativen Regierung der letzten drei Jahre litt die iranische Filmindustrie unter einer strengen Zensur. Mit dem neugewählten moderaten Präsidenten soll sich dies nun ändern.
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Nach der Wahl des moderaten Präsidenten Massud Peseschkian hoffen Irans Filmemacher auf eine künstlerische Zukunft ohne Zensur. (Archivbild) © Soeren Stache/dpa

Nach der Wahl des moderaten Präsidenten Massud Peseschkian hoffen Irans Filmemacher auf eine künstlerische Zukunft ohne Zensur. «Wir hatten ein Treffen mit dem Präsidenten, besprachen die Zensur-Probleme der letzten Jahre und schütteten ihm diesbezüglich regelrecht unser Herz aus», sagt Filmregisseur Dschangir Kossari. 

Nach dem Treffen herrschte bei ihm und seinen Kolleginnen und Kollegen Zuversicht, dass die iranische Filmindustrie mit Peseschkian «wieder atmen» und einen zensurfreien Weg finden werde, so Kossari laut Webportal Parsine.

Mit der Hoffnung auf bessere Zeiten muss sich Kossari jedoch noch gedulden. Sein neuester Film «Blaue Adern» über die iranische Dichterin Forugh Farochsad darf auf Anweisung des noch amtierenden Kultusministeriums nicht in die Kinos. Einerseits weil die im Land sehr beliebte Dichterin Farochsad zu den führenden iranischen Feministinnen gehört - und dem islamischen System daher ein Dorn im Auge ist - andererseits wegen seiner Tochter Baran Kossari, die im Film die Hauptrolle spielt.

Berufs- und Ausreiseverbot für Kossaris Tochter

Die hatte in Solidarität mit der Frauenbewegung 2022 das obligatorische Kopftuch abgelegt und hat seitdem Berufs- und Ausreiseverbot. Ihr Bild, das Filmposter und auch der Film selbst dürften daher nicht öffentlich gezeigt werden, sagt Kossari. Er hoffe jedoch, dass dieses «absurde Verbot» mit Peseschkian und einem neuen Kultusminister aufgehoben werde. Mit ihm hoffen die iranischen Filmemacher auch, dass in den Filmen zukünftig wieder die Kunst und nicht das Kopftuch zum Hauptkriterium wird.

Auslöser der Frauen-Proteste im September 2022 war der Tod der jungen iranischen Kurdin Jina Mahsa Amini. Sie war von der Sittenpolizei verhaftet worden, weil unter ihrem Kopftuch ein paar Haarsträhnen zu sehen waren. Sie starb in Polizeigewahrsam. 

Auch renommierte Schauspielerinnen im Visier der Behörden

Seitdem haben viele Frauen aus Protest das obligatorische Kopftuch abgelegt. Unter ihnen waren auch renommierte Schauspielerinnen, denen deswegen sowohl ein Arbeits- als auch ein Ausreiseverbot auferlegt wurde. Die Schauspielerin Taraneh Alidoosti musste deswegen sogar für zwei Wochen ins Gefängnis.

© dpa
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