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Fallout | Serienkritik: Eine wahrlich wahnsinnige Postapokalypse

Am 10. April erscheint die Serie „Fallout“ bei Amazon Prime, die auf der gleichnamigen Videospielreihe basiert. Acht Folgen laden Dich dazu ein, in eine kuriose Postapokalypse einzutauchen, in der Humor, aber auch Brutalität vorherrschen. Wir durften die Staffel schon sehen und verraten Dir in unserer Kritik zu Fallout, ob sich die Serie lohnt.
Fallout | Serienkritik: Eine wahrlich wahnsinnige Postapokalypse
Fallout | Serienkritik: Eine wahrlich wahnsinnige Postapokalypse © 2024 Amazon Content Services LLC

In der Gamingreihe Fallout endete die Welt, wie wir sie kennen, in einem verheerenden Atomkrieg. Diejenigen, die sich nicht in Bunker retten konnten, kämpfen draußen im verstrahlten Ödland ums Überleben – und um ihren Verstand. Denn die neue Welt könnte nicht abgedrehter sein.

Nach fünf Hauptteilen und fünf Spin-offs des Games erzählt Regisseur Jonathan Nolan mit der Serienadaption von Fallout nun eine ganz neue Geschichte, die sich sowohl an Spiel-Fans als auch Spiel-Fremde richtet. In unserer Kritik zur Fallout-Serie erfährst Du, was Dich jenseits der Bunkertüre erwartet.

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Handlung von Fallout: Eine Frau, ein Soldat und ein Mutant – alle wollen dasselbe

200 Jahre nach der atomaren Apokalypse ist die hinterbliebene Welt nicht mehr wiederzuerkennen. Lucy (Ella Purnell) lebt mit ihrer Familie geschützt in einem Bunker, auch Vault genannt. Sie verlässt ihr sicheres Heim gezwungenermaßen und unternimmt eine wahre Odyssee durch das verstrahlte Ödland, um einen geliebten Menschen zu retten. Dabei trifft sie unter anderem den Soldaten Maximus (Aaron Clifton Moten), der seinerseits auf einer wichtigen Mission ist – und einen verstrahlten Mutanten (Walton Goggins), der als Kopfgeldjäger arbeitet. Das Schicksal scheint die drei zusammengeführt zu haben.

Wer verfolgt welches Motiv? Wer ist gut oder böse und was bedeutet das überhaupt? Was werden alle Involvierten am Ende ihrer Reise vorfinden? Das sind die großen Fragen, die Du Dir im Laufe der acht Folgen von Fallout stellst.

Die Fallout-Welt erklärt: Vaults, Supermutanten und Raygun-Gothic.

Der Weg ist das Ziel und das Ende offen

Die neue Fallout-Story ist voll von überraschenden Twists und Wendungen. Um Spoiler zu vermeiden, wollen wir gar nicht weiter auf die facettenreiche Handlung der Serie eingehen. Nur so viel: Für die Protagonist:innen ist der Weg das Ziel, während zahlreiche Hindernisse für emotionales Feuerwerk sorgen.

Das Ende der Serie ist allerdings sehr offen, was stellenweise schon enttäuschend ist. Nur willkürlich werden Antworten auf brennende Fragen geliefert. Es fehlt einiges an Aufklärung zu einzelnen Handlungssträngen. Vieles passiert ohne ein wirkliches Ergebnis und übrig bleibt ein großes Fragezeichen. Wir fragen uns, ob so die Neugier auf eine zweite Staffel geschürt werden soll. Unabhängig von der Intention dahinter: Wir finden es unbefriedigend statt spannungsaufbauend.

Aber ist eine grandiose Show gleich schlecht, wenn der letzte Akt hängt? Das musst Du selbst entscheiden. Ob eine Fortsetzung der Verwirrung ein Ende setzen kann, bleibt offen.

Fallout schafft eine Welt voller Gewalt und Humor

Der große Spaß der Serie besteht in der postapokalyptischen Welt an sich. Es gibt zahlreiche Fraktionen mit unterschiedlichen Wertevorstellungen und es kommt zu einem wunderbaren Spektakel, sobald sie alle aufeinandertreffen. Die Bunkerbewohner:innen – also auch Protagonistin Lucy – glauben immer noch an die Zivilisation und das freundliche Miteinander. Die Überlebenden an der Oberfläche – wie der Mutant – benehmen sich dagegen wie im wilden Westen und kennen kein Erbarmen. Zeitgleich gibt es in der Fallout-Serie noch die Bruderschaft von Maximus, die Technik wie heilige Reliquien hortet und mit bewaffneten Roboteranzügen ihren Willen durchsetzt. Alle Personen stolpern immer wieder in kuriose Situationen, aus denen sie mit kuriosen Methoden entkommen müssen. Du fragst Dich immer wieder: „Passiert das jetzt wirklich?“ und ja, es passiert.

Dialoge, Inszenierung, Kamerafahrten – all das leistet einen fantastischen Job. Die Brutalität ist nichts für schwache Nerven und die Darstellung von Gewalt überraschend detailliert. Gleichzeitig wird das ganze Massaker durch Humor und die gut ausgewählte 1950er-Musik zurück ins Unterhaltsame transportiert.

Ein großartiger Cast in einer durchgedrehten Welt

Wirklich ernst nimmt sich die Serie nicht. Die große Botschaft, die über allem steht: Die übriggebliebene Welt ist durchgedreht und wer in ihr lebt, ist Teil einer bizarren Sitcom. In Fallout scheint nichts berechenbar, alles kann passieren und die ständigen Überraschungen bereiten beim Zuschauen unglaublichen Spaß. In acht Folgen lernen wir die drei Hauptfiguren der Serie kennen. Acht Folgen lang schauen wir zu, wie sie für ihre Ziele kämpfen und sich dabei immer wieder selbst überraschen.

Ella Purnell spielt die naive Bunkerbewohnerin, die sich in der neuen Welt zurechtfinden muss, fantastisch. Auch Aaron Clifton Moten ist als Soldat überraschend vielseitig: einfühlsam, aber raffiniert. Und Walton Goggins ist in jeder Szene ein Showstehler und könnte mit seinem charismatischen und bösen Auftreten glatt aus einem Quentin Tarantino-Film stammen.

Fan-Service vor Logik?

Fallout schafft es, eine unterhaltsame Serie zu sein und dabei gleichzeitig die Videospielvorlage so detailverliebt wie möglich wiederzugeben. Jede Szene enthält große und kleine Anspielungen, aus den Fallout-Games bekannte Objekte stehen herum und Erwähnungen in Dialogen erinnern an die Spiele. Als Fan fühlst Du Dich hier wahrlich zuhause. So spaßig, so bescheuert, so originalgetreu Fallout auch daherkommt, müssen wir dennoch auch eine andere Frage in den Raum werfen: Ist das Spiel in seiner Komplexität wirklich verfilmbar oder entsteht dabei nicht auch viel Chaos? Die Fallout-Serie ist großartig darin, hunderte Mysterien aufzumachen, aber nicht besonders gut darin, sie aufzulösen.

Die Aussage „Die Fallout-Serie hat mehr Folgen als sie Plot hat“ wäre nicht falsch. Es passiert viel auf dem Bildschirm, aber nicht alles davon ist wirklich relevant, manches ist sogar streichbar. Nach acht Folgen bleiben viele Fragen offen und wir haben das Gefühl, als sei die Staffel mitten in der Hälfte unterbrochen worden. Gleichzeitig wird am Ende eine zweite Staffel angedeutet. Wir sind uns nicht sicher, wie lange das Konzept „Alles ist verrückt und komplex, frag besser nicht nach“ für die Serienadaption funktionieren wird. Irgendwann wird die Handlung, die so viel wie möglich aufnehmen will, vermutlich implodieren. Oder auch nicht.

Fallout in der Serienkritik: Unser Fazit

Die Fallout-Serie hat es geschafft: Die Postapokalypse erstrahlt in allen Facetten, Farben und Absurditäten auf Deinem Bildschirm. Der Humor trifft, die Gewalt ebenfalls. Wir können die Serie auf jeden Fall empfehlen, warnen nur davor, dass sie am Ende genauso den Plot verliert, wie die Ödland-Bewohner:innen ihren Verstand. Verdammt mutig, verdammt merkwürdig.

Fallout & mehr: Auf diese Videospiel-Verfilmungen kannst Du Dich 2024 und 2025 freuen.

Fallout
Genre: Science-Fiction, Komödie
Bundesstart: 10. April 2024, 18 Uhr
Laufzeit: 8 Folgen
FSK: Ab 16 Jahren
Regie: Jonathan Nolan
Drehbuch: Lisa Joy

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© Vodafone GmbH ⁄ Michael Sonntag
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