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«Tatort»-Sommerpause hat 2024 Rekordlänge

Fast vier Monate kein neuer «Tatort», also ein Drittel des Jahres. Die Fans der populärsten Krimireihe sind diesmal auffällig unterversorgt mit neuem Stoff.
Populärstes Team beim «Tatort» sind Jan Josef Liefers (links) als Rechtsmediziner Karl-Friedrich Boerne und Axel Prahl als Kommissar Frank Thiel, die für den WDR in Münster ermitteln und stets sehr hohe Reichweite haben. Dieses Jahr kommt noch ein neuer Krimi mit Thiel und Boerne. (Archivfoto) © Bernd Thissen/dpa

So lange war er schon lange nicht mehr weg: Der «Tatort» ist dieses Jahr in der längsten Sommerpause überhaupt. Nach derzeitigem Planungsstand aus der ARD-Programmdirektion in München dauert die Pause 2024 ganze 17 Wochen - ein Rekord. Bisher galten die Jahre 2020 und 2012 mit ihren 13-wöchigen Sommerpausen als Rekordjahre beim populären ARD-Sonntagskrimi «Tatort». Im vergangenen Jahr dauerte die Sommerpause elf Wochen, vor zwei Jahren zehn Wochen. 

Nach aktuellem Stand wird es am Ende des Jahres auch nur 32 neue «Tatort»-Krimis gegeben haben - so wenige wie lange nicht. Voriges Jahr waren es 35, davor 36, 2021 waren es 33, davor stets um die 36 bis 37, im Jahr 2015 sogar einmal 40.

Erst Mitte September geht es mit neuen Sonntagskrimis weiter

Seit Pfingstmontag (20. Mai) gab es keine «Tatort»-Erstausstrahlung mehr. Der erste frische «Tatort»-Krimi ist derzeit für den 15. September vorgesehen. Bis dahin sind an den Sonntagen zur besten Sendezeit nach wie vor Wiederholungen im Programm oder aber eine Sportübertragung wie etwa am 4. August, wenn Leichtathletik von den Olympischen Sommerspielen in Paris live im Ersten gezeigt wird.

Zu den Wiederholungen sonntags gehören in den kommenden Wochen der NDR-«Tatort: Borowski und der Himmel über Kiel» von 2014 (28. Juli), der MDR-«Tatort: Level X» aus Dresden von 2017 (11. August), der WDR-«Tatort: Ein Freund, ein guter Freund» aus Münster von 2022 (18.8.) und der Stuttgarter SWR-«Tatort: Videobeweis» von 2022 (25.8.).

Die «Tatort»-Sommerpause, bei der im Sommer statt frischer Krimis am Sonntag um 20.15 Uhr im Ersten vor allem «Tatort»-Wiederholungen laufen, hat sich erst nach und nach etabliert. Wiederholungen im Sommer gibt es regelmäßig seit 1996. Seit dem Jahr 2003 nahm die Zahl der Wiederholungen im Sommer zu, wurde aber öfter noch durch Erstsendungen (auch vom «Polizeiruf 110») unterbrochen. Die erste zusammenhängende «Tatort»-Sommerpause im Ersten gab es 2007 und dann ab 2010 wieder. 

Wochenlang noch Wiederholungen am Sonntagabend- oder Olympia

Als Grund für die lange Sommerpause in diesem Jahr gibt die ARD die beiden sportlichen Großereignisse 2024 an. Die Fußball-EM in Deutschland ging vom 14. Juni bis 14. Juli, die Olympischen Spiele in Paris sind vom 26. Juli bis 11. August. Danach sind noch die Paralympics (28. August bis 8. September).

Nach dem letzten «Tatort» vor der Sommerpause (20.5.) hatte es am 26. Mai noch einen neuen Münchner «Polizeiruf 110» gegeben. Seitdem war aber kein neuer Sonntagskrimi im ARD-Fernsehen mehr zu sehen.

Die ARD-Reihe «Tatort» gibt es seit fast 54 Jahren (in der Bundesrepublik) und die Krimireihe «Polizeiruf 110» seit rund 53 Jahren (zunächst als Produktion des DDR-Fernsehens).

Der «Tatort» mit rund 20 verschiedenen Teams der verschiedenen ARD-Rundfunkanstalten sowie vom Schweizer und vom österreichischen Fernsehen ist mit Abstand Deutschlands populärste TV-Reihe. Seit 1970 wurden bislang 1271 Filme mit dem Label versehen und ausgestrahlt.

 

© dpa
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