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Sean «Diddy» Combs wegen Menschenhandel für Sex angeklagt

Der Musikstar Sean Combs soll laut Anklage über Jahrzehnte Frauen zum Sex genötigt haben. Nach seiner Festnahme bezeichnet er sich vor Gericht als unschuldig. Er kommt aber nicht auf Kaution frei.
US-Rapper Sean «Diddy» Combs
Sean «Diddy» Combs ist in New York festgenommen worden. (Archivbild) © Jordan Strauss/Invision/AP/dpa

Dem festgenommenen US-Rapper Sean «Diddy» Combs werden Menschenhandel für Sex und organisierte Kriminalität vorgeworfen. Aus der Anklageschrift geht hervor, dass Combs über Jahrzehnte Frauen missbraucht, bedroht und genötigt haben soll, seine sexuellen Wünsche zu erfüllen und danach zu schweigen, um seinen Ruf zu wahren. Er habe eine «kriminelle Unternehmung» betrieben, um sein Handeln zu verschleiern und darauf vertraut, dass seine Mitarbeiter ihn unterstützen, heißt es in der Anklage. Beim Verlesen der Anklage am Dienstag stand Combs laut US-Medienberichten kurz auf und erklärte sich klar für «nicht schuldig». Kameras waren in dem Gerichtssaal nicht zugelassen. Im Falle eines Schuldspruchs in einigen oder allen Punkten droht lebenslange Haft. 

Keine Freilassung gegen Kaution

Seine Anwälte scheiterten mit ihrem Antrag, dass Combs gegen Zahlung einer Millionen-Kaution freigelassen werde. Die zuständige Richterin lehnte das ab, wie der US-Sender CNN berichtete. Die Verteidiger des Rappers planen gegen diese Entscheidung Berufung einzulegen. 

Der 54-Jährige war am Montagabend (Ortszeit) laut einer Mitteilung der Staatsanwaltschaft in New York festgenommen worden. Er sei aus einem Hotel in Manhattan abgeführt worden, berichtete CNN. Vor rund einem halben Jahr hatten Beamte wegen der Vorwürfe die Häuser von Combs in Miami und Los Angeles durchsucht. 

Anwälte nehmen Combs in Schutz

Combs Anwalt sprach in einer Mitteilung, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, von einer «ungerechten» Strafverfolgung durch die US-Staatsanwaltschaft. Combs habe mit den Behörden kooperiert und sich angesichts der erwarteten Anklage freiwillig nach New York begeben. Agnifilo bezeichnete seinen Mandanten als «unschuldigen Mann», der sich darauf freue, seinen Namen vor Gericht reinzuwaschen. Er beschrieb Combs zudem als Musik-Ikone, Geschäftsmann und «liebevollen Familienvater». Er sei ein Mensch mit Fehlern, aber kein Straftäter. 

Vorwürfe gegen Combs

Gegen Combs («Bad Boy for Life», «I'll Be Missing You») liegen seit dem vorigen Jahr mehrere Zivilklagen wegen Vergewaltigung und Missbrauchs vor. Im März sorgten Razzien in Los Angeles und in Miami für Schlagzeilen. US-Ermittler durchsuchten dort Häuser des Rappers. 

Im Mai veröffentlichte CNN ein Video, auf dem angeblich zu sehen war, wie Combs 2016 seine damalige Freundin Cassie Ventura in einem Hotel angreift. Der Rapper hatte daraufhin öffentlich um Entschuldigung gebeten. 

Die Sängerin hatte dem Musiker 2023 in einer Zivilklage unter anderem sexuellen Missbrauch, Vergewaltigung, Einschüchterung und körperliche Gewalt während ihrer langjährigen Beziehung vorgeworfen. Es kam nicht zu einem Prozess, sondern zu einem Vergleich. Combs wies die Vorwürfe damals zurück.

© dpa
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