Sandra Mäder findet die Fortsetzung der WM richtig und hat der Familie der gestorbenen Nachwuchs-Radsportlerin Muriel Furrer ihre Hilfe angeboten. Die Mutter des im Juni 2023 nach einem Sturz gestorbenen Gino Mäder habe sich nach der Meldung von Furrers Tod gefragt: «Warum schon wieder? Es unendlich traurig.»
Den Eltern bot sie an, jederzeit Kontakt aufzunehmen. «Ich weiß aus eigener, schmerzlicher Erfahrung, was die Familie jetzt durchmacht. Ich würde ihnen gerne helfen, wenn sie das wünschen», sagte Mäder der Zeitung «Blick». «Sie können mich jederzeit erreichen – heute, morgen oder wann auch immer.»
Mäder schaut keine Rennen mehr
Furrer war am Donnerstag im Juniorinnen-Rennen in einem Waldstück in einer Abfahrt gestürzt und war tags darauf ihren Verletzungen erlegen. Sie hatte sich ein schweres Schädel-Hirn-Trauma zugezogen. «Ich kann mir gut vorstellen, wie hilflos sich Muriels Familie jetzt fühlt. Allein dieser Gedanke macht auch weh. Bei Ginos Tod habe ich erfahren, wie brutal es ist, ein Kind zu verlieren», sagte Mäder.
Seit dem Tod ihres Sohnes schaut sie keine Radrennen mehr live an, nicht vor Ort und nicht im Fernsehen. Die Fortsetzung der WM - auch auf den Wunsch von Furrers Familie - sieht sie als richtigen Schritt an. «Die Welt bleibt nicht stehen. Und bei einer WM ist da noch ein anderer Aspekt», sagte Mäder. «Ich fände es gegenüber Athleten aus kleinen Radsport-Ländern wie zum Beispiel Algerien oder der Mongolei unfair, ihnen ein solches Erlebnis zu nehmen.»
«Schmerz wird nie enden»
Den Tod ihres Sohnes hat Mäder noch lange nicht verarbeitet. «Nein, mein Schmerz wird nie enden. Das heißt nicht, dass ich das Leben nicht lebenswert finde und auch genieße. Aber die Gedanken an Gino kommen immer wieder hoch», sagte Mäder. Der Tod von Furrer habe die Wunde erneut aufgerissen.