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«Traurigkeit, Leere»: Volleyballer verlieren Olympia-Krimi

Die deutschen Volleyballer zeigen gegen Frankreich vor einer tollen Kulisse ein großes Spiel. Doch am Ende bleibt für das Team um Georg Grozer nur Schmerz - und etwas Stolz.
Paris 2024 - Volleyball
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Ausnahme-Volleyballer Georg Grozer stand als letzter deutscher Spieler auf dem Feld und schaute auf die Ränge, wo tausende französische Fans ekstatisch jubelten. Er habe daran gedacht, «dass es meine letzten Olympischen Spiele waren», sagte der 39-Jährige und berichtete von seiner Gefühlswelt: «Traurigkeit, Leere. Man hat gekämpft, gekämpft und es hat doch nicht gereicht. Es schmerzt einen.»

Die deutschen Volleyballer hatten gerade im Viertelfinale eine 2:0-Satzführung gegen Gastgeber Frankreich verspielt und mussten ihre Medaillenhoffnungen bei Olympia begraben. Das Team unterlag dem Tokio-Olympiasieger vor einer beeindruckenden Kulisse in der Arena im Pariser Süden und nach großem Kampf samt finalem Tie-Break noch 2:3 (25:18, 28:26, 20:25, 21:25, 13:15).

Medaille war das Ziel

Grozer gratulierte zunächst Frankreichs Außenangreifer Earvin N’Gapeth und hörte dann, wie die Franzosen die «Marseillaise» anstimmten. Kurz darauf ließ sich der Diagonalangreifer von seiner Frau und seiner Tochter etwas trösten. «Es tut mir wirklich im Herzen weh, dass wir nicht diesen nächsten Schritt gemacht haben für die Volleyball-Geschichte», sagte er.

Die Auswahl des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) wollte als erstes Team der Bundesrepublik eine olympische Medaille gewinnen und war schon auf dem besten Weg ins Halbfinale. Die DDR-Auswahl hatte bei den Männern 1972 Silber geholt. 

Trotz des Ausscheidens spielte die Mannschaft von Trainer Michal Winiarski, die erstmals seit 2012 wieder bei den Spielen dabei war, insgesamt ein starkes Turnier. Gegen Japan und die USA zeigte das Team, dass es mit der absoluten Weltelite mithalten kann. 

«Ich bin unglaublich stolz auf diese Mannschaft, was wir geleistet haben in den letzten Jahren und auch hier bei den Olympischen Spielen», sagte Anführer Grozer. Seine Karriere will er auf jeden Fall fortsetzen. Ob er das auch weiter in der Nationalmannschaft tut, ist offen. Der 39-Jährige nahm sich in den vergangenen Jahren immer wieder Pausen - und kam dann zurück.

Deutsche Mannschaft sorgte in Paris für Aufsehen

Das DVV-Team war als leichter Außenseiter in die Partie gegen die Mannschaft des früheren Bundestrainers Andrea Giani gegangen. Die Franzosen sind nicht nur Olympiasieger, sondern gewannen vor einigen Wochen auch die Nationenliga (VNL).

Von der deutschen Außenseiterrolle war in den ersten beiden Sätzen nicht viel zu sehen. Die vielen französischen Fans, die die in der Halle aufgebauten Tribünen immer wieder zum Wackeln brachten und «Allez les Bleus» sangen, verstummten nach zahlreichen deutschen Punkten. Mit starkem Aufschlag und guter Defensiver übernahm Deutschland die Kontrolle.

Grozers Aufschlag bringt den zweiten Satz

Im zweiten Durchgang wachten der Olympiasieger und mit ihm das Publikum dann zwar richtig auf. Doch die Deutschen ließen sich nicht verunsichern und kamen Punkt für Punkt zurück. Zwei wichtige Punkte von Mittelblocker Tobias Krick und ein wuchtiger Aufschlag von Grozer brachten das 2:0. Doch dann kippte die Partie langsam.

Auf einmal gelang den Franzosen fast alles. Und die Deutschen leisteten sich zu viele Fehler. «Am Schluss hat uns leider ein bisschen Glück gefehlt», sagte Krick. Dazu kamen einige umstrittene Schiedsrichterentscheidungen.

Dass die französischen Fans auch bei vielen deutschen Aufschlägen buhten, störte die DVV-Spieler nicht. «Das motiviert einen eher noch mehr. Die können rufen, was sie wollen. Wir versuchen, unser Spiel zu spielen», sagte Krick. 

Kapitän Lukas Kampa und Grozer waren die einzigen Verbliebenen, die schon in London 2012 dabei waren. Auch damals war im Viertelfinale Schluss. Ein weiteres Mal werden sie nicht mehr zusammen bei Spielen antreten. «Ich denke, wir beide werden uns bald nochmal in die Augen schauen und uns ein paar Dinge sagen, weil es eine sehr, sehr schöne Reise zusammen war», sagte Kampa abschließend.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

© dpa ⁄ David Langenbein, dpa
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