Kurz vor Beginn der Olympischen Spiele in Paris sind nach Angaben des geschäftsführenden Innenministers Frankreichs rund 1000 Menschen wegen Spionageverdachts abgewiesen worden. Durch Sicherheitschecks sei insgesamt rund 5000 Personen der Zugang zu den Spielen verwehrt worden, sagte Gérald Darmanin nach Angaben der Nachrichtenagentur AP. Darunter seien 1000 Menschen, «die wir der ausländischen Einflussnahme verdächtigen - man kann sagen Spionage.»
Insgesamt habe es rund eine Million Überprüfungen gegeben - von Freiwilligen, Arbeitern, anderen Personen, die an den Spielen beteiligt sind, sowie Menschen, die sich für einen Zugang zu den Sicherheitszonen in Paris entlang der Seine vor der dortigen Eröffnungsfeier am Freitag beworben haben. Einem Bericht der Zeitung «Le Parisien» zufolge wird einem russischen Staatsbürger vorgeworfen, eine Destabilisierung während Olympia vorbereitet zu haben. Er sei festgenommen und am Dienstag angeklagt worden.
«Wir sind hier, um sicherzustellen, dass Sport nicht für Spionage, Cyberattacken und Kritik oder manchmal auch Lügen über Frankreich und die Franzosen genutzt wird», sagte Darmanin der AP zufolge. Die Manipulation von Informationen komme dabei nicht nur aus Russland, sondern auch aus anderen von ihm nicht genannten Ländern. Darmanin nannte auch keine weiteren Details zur möglichen Spionage.
Vor den Olympischen Spielen haben Polizei und Militär ihre Präsenz in Paris massiv verstärkt. Frankreich hatte im März die höchste Terrorwarnstufe ausgerufen. Ende Mai vereitelten Ermittler Pläne für einen islamistischen Terroranschlag auf ein Fußballspiel während der Olympischen Spiele. Der Zeitung «Le Parisien» sagte Darmanin, man habe zwei nachgewiesene Anschlagspläne auf Olympia vereitelt.