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Dank KI und Ballermann: Handballerinnen haben endlich Spaß

Deutschlands Handballerinnen kommen dem Olympia-Viertelfinale näher. Der Kantersieg gegen Slowenien gibt Selbstvertrauen für die Mammutaufgabe gegen Dänemark. Kabinen-DJ Eckerle muss wieder liefern.
Paris 2024 - Deutschland - Slowenien
Paris 2024 - Deutschland - Slowenien
Paris 2024 - Deutschland - Slowenien
Paris 2024 - Deutschland - Slowenien

Als der Hallen-DJ unmittelbar nach dem olympischen Befreiungsschlag der deutschen Handballerinnen gegen Slowenien einen Karnevalshit durch die Lautsprecherboxen jagte, legten Co-Kapitänin Emily Bölk und ihre Mitspielerinnen einen ausgelassenen Jubel-Tanz auf das Parkett. Nach dem überzeugenden 41:22-Kantersieg herrschte beim DHB-Team pure Erleichterung. 

Bölk hatte für die Leistungssteigerung nach zuvor zwei Niederlagen eine simple Erklärung parat. «Dinah Eckerle hat geile Lieder, die ein Schmunzeln in die Kabine gebracht haben. Das werden wir beibehalten. Die Lieder sind KI-generiert, haben uns aber abgeholt. Das hat sie wohl von TikTok, irgendein viral gegangenes Ding. Ich weiß auch nicht, ob der Text jugendfrei ist, aber egal, es hat geholfen heute», verriet Bölk und ordnete die musikalische Einstimmung vor dem Spiel dem Genre «Schlager und Ballermann» zu. 

 

Viertelfinale rückt näher

In erster Linie war der unerwartet deutliche Erfolg aber auf das starke Zusammenspiel zwischen der Abwehr und Torhüterin Katharina Filter sowie eine verbesserte Chancenverwertung zurückzuführen. Vor allem das Quartett Annika Lott, Xenia Smits (beide sieben Tore), Antje Döll und Julia Maidhof (beide 6) zündete in der Offensive ein kleines deutsches Feuerwerk. 

Durch den Kantersieg sind die Aussichten der DHB-Damen enorm gestiegen, doch noch die Vorrunde zu überstehen. Die jeweils besten vier Teams der beiden Sechsergruppen qualifizieren sich für das Viertelfinale. Falls Deutschland, Slowenien und Südkorea die Vorrunde mit je einem Sieg beenden, würde das DHB-Team den Dreiervergleich aufgrund der besseren Tordifferenz gewinnen und weiterkommen.

In den ausstehenden Gruppenduellen mit dem WM-Dritten Dänemark und Europameister Norwegen dürfte es für die deutschen Handballerinnen schwer werden, das Punktekonto zu erhöhen. Das gilt aber auch für Südkorea und Slowenien, die in ihren ausstehenden Vorrundenspielen ebenfalls klare Außenseiter sind.

Dennoch mahnte Co-Kapitänin Alina Grijseels: «Wir wissen auch, das noch nichts passiert ist. Punktet Südkorea oder Slowenien in einem Spiel, ist wieder alles auf Null gesetzt. Wir können uns heute zu Recht freuen, aber dann voller Fokus auf Dänemark.» Mit Blick auf das nächste Spiel am Donnerstag befand die Rückraumspielerin: «Wenn wir eine ähnliche Leistung bringen wie heute, ist was möglich». 

«Endlich macht Olympia Spaß»

Zumal die Stimmung im Team nach dem ersehnten Erfolgserlebnis bestens ist. Nach Niederlagen gegen Südkorea und Schweden sind die DHB-Damen angekommen in Paris. «Endlich macht Olympia mal richtig Spaß. Das war ein richtiger Befreiungsschlag. Das macht mich richtig stolz, dass wir endlich mal gezeigt haben, was wir können», sagte Bölk, die in der Interview-Zone erneut von ihren Emotionen überwältigt wurde. 

Zugegebenermaßen machten es die Sloweninnen den deutschen Handballerinnen ziemlich leicht. Doch die Auswahl von Bundestrainer Markus Gaugisch nahm die Geschenke dankend an. Entscheidenden Anteil am komfortablen Sieg hatte neben der starken Defensive auch Torhüterin Filter, die in der ersten Halbzeit ihre beste Turnierleistung zeigte. Der Bundestrainer hatte daher dieses Mal nichts zu mäkeln: «Wir haben unsere Hausaufgabe erledigt.»

© dpa ⁄ Jordan Raza und Eric Dobias, dpa
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