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Juve-Trainer Allegri nach Pokalsieg unter Druck

Juve gewinnt wieder einmal den italienischen Pokal - zum 15. Mal. Trainer Allegri soll anschließend aber ausgerastet sein. Jetzt wird sogar über seine Entlassung spekuliert.
Massimiliano Allegri
Wurde im Finale der Coppa Italia noch vor Abpfiff des Innenraums verwiesen: Juve-Coach Massimiliano Allegri. © Alfredo Falcone/LaPresse via ZUMA Press/dpa

Der Trainer des italienischen Pokalsiegers Juventus Turin, Massimiliano Allegri, muss trotz des Erfolgs um seinen Job fürchten.

Der 56-Jährige steht nach Medienberichten kurz vor der Entlassung. Allegri hatte beim 1:0-Erfolg gegen Atalanta Bergamo kurz vor Schluss am Spielfeldrand eine Rote Karte kassiert. Anschließend soll er einen Journalisten übel beleidigt und auch persönlich bedroht haben. Der Juve-Trainer gab am Abend zu, beleidigend geworden zu sein - mehr aber nicht.

Der Juve-Trainer war am Mittwochabend in der Nachspielzeit vom Schiedsrichter vorzeitig in die Kabine geschickt worden, weil er sich im Olympiastadion von Rom mit dem vierten Offiziellen angelegt hatte. Daraufhin riss er sich die Krawatte vom Hals und stürmte davon. Auf dem Weg zur üblichen Pressekonferenz soll er auf den Chefredakteur der Sportzeitung «Tuttosport», Guido Vaciago, losgegangen sein.

Vorwürfe von Beleidigung und Gewaltandrohung

Vaciago behauptete in einem Online-Artikel, dass Allegri ihn einen «Scheiß-Direktor» genannt habe, der Lügen verbreite. Anschließend habe er ihn sogar gestoßen, ihm den Finger unter die Nase gehalten und gedroht: «Ich weiß, wo ich dich abholen kann. Ich weiß, wo ich auf dich warten muss. Ich komme und reiße dir beide Ohren ab. Ich komme und schlage dir ins Gesicht.» Allegri sei dann von einer Sprecherin des Vereins und einem Offiziellen zurückgehalten worden.

Juventus Turin - nunmehr 15-maliger Pokalsieger - entschuldigte sich für das Verhalten. Allegri selbst ließ am Abend über seinen Anwalt eine Stellungnahme verbreiten. Darin sprach er von einer «heftigen verbalen Auseinandersetzung in der Aufregung des Augenblicks», in deren Verlauf sich beide lautstark beleidigt hätten. Ansonsten bestritt er jedoch die Darstellung des Journalisten.

Montero als Nachfolger gehandelt

Nach einem Bericht der Zeitung «La Repubblica» wird trotzdem seine fristlose Entlassung erwogen. Für die letzten beiden Spiele in der Serie A könnte U19-Trainer Paolo Montero übernehmen, schrieb das Blatt. Auch die italienische Nachrichtenagentur Ansa berichtete über eine mögliche Trennung. 

So oder so ist die Saison für ihn bereits beendet. Die Liga brummte ihm am Donnerstag wegen der Roten Karte eine Sperre von zwei Spieltagen sowie 5000 Euro Geldstrafe auf. In der Meisterschaft hat Turin als Tabellenvierter die Qualifikation für die Champions League aber bereits sicher. Den Meistertitel holte sich Inter Mailand. 

Allegri arbeitete schon zwischen 2014 und 2019 sehr erfolgreich als Juve-Trainer. Seit 2021 ist er dort zurück. Der gegen Turin unterlegene Verein Atalanta Bergamo spielt nächste Woche im Finale der Europa League gegen Bayer Leverkusen.

© dpa
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