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Tedesco vor dem Aus? Kritik in Belgien wächst

In Belgien nimmt die Kritik an Nationaltrainer Domenico Tedesco zu. Über die Zukunft des Deutschen entscheidet der neue Sportdirektor - der kommt jedoch erst im Dezember.
Israel - Belgien
Die Kritik an Belgiens Nationaltrainer Domenico Tedesco wächst. © Vincenzo Orlando/Ipa Sport / Ipa/LiveMedia/IPA/dpa

Nach dem fünften Spiel ohne Sieg und dem knapp vermiedenen direkten Abstieg in der Nations League steht Belgiens Fußball-Nationaltrainer Domenico Tedesco im Zentrum der Kritik. «Dieses Durcheinander würde auf der ganzen Welt kritisiert werden. Mit diesem Trainer werden wir die Wende nicht mehr schaffen», sagte der frühere Nationalspieler Marc Degryse nach dem 0:1 gegen Israel. Nur aufgrund der besseren Tordifferenz rettete sich Belgien in die Abstiegs-Relegation.

Tedesco verwies auf die vielen Ausfälle in seiner Mannschaft, sprach von bis zu 24 Verletzten. Er selbst sei sicher, noch der richtige Mann für den Job zu sein. «Ich bin davon überzeugt, weil ich in erster Linie das Vertrauen in mich selbst habe. Ich weiß, wie ich arbeiten muss. Ich weiß, dass ich alles für Belgien tun werde», sagte der Deutsche, der einen Vertrag bis Sommer 2026 besitzt. Im März folgt für Belgien die Relegation: «Da werden wir da sein.»

«Negative Stimmung» normal in Belgien

Von den vergangenen zehn Spielen verlor Belgien sechs, holte zwei Unentschieden und Siege gegen Rumänien und Israel. Tedesco verwies darauf, dass man in der Nations League viel experimentieren musste, nun aber wisse, wo man stehe. «Die negative Stimmung ist schon eine ganze Weile da. Mir wurde gesagt, das sei in Belgien normal», sagte der 39-Jährige.

In einer Umfrage der größten belgischen Zeitung «Het Laatste Nieuws» stimmten bis heute Mittag rund 30.000 Nutzer ab, 92 Prozent von ihnen sprachen sich für eine sofortige Trennung von Tedesco aus. In den kommenden zwei Wochen stehen zwei wegweisende Termine an: Am 28. November trifft sich der Verbandsvorstand und wird dort wohl auch über Tedesco reden. Das letzte Wort dürfte jedoch der neue Sportdirektor Vincent Mannaert haben. Der Ex-Manager des FC Brügge tritt seinen Posten offiziell am 2. Dezember an.

Kritik von Courtois und De Bruyne

Für den 63-maligen Auswahlspieler Degryse ist es die Summe der Vorfälle, die ein Umdenken auf der Trainerpostion erfordert. «Erst war da die Auseinandersetzung mit Courtois, dann das Versagen bei der EM. De Bruyne hat sich nach Frankreich nicht nur kritisch über seine Teamkollegen geäußert, sondern auch über Tedesco», sagte der Experte von «Het Laatste Nieuws». Belgien hatte das EM-Achtelfinale gegen Frankreich 0:1 verloren. Der langjährige Torwart Thibaut Courtois war aufgrund von «mangelndem Vertrauen» in Tedesco aus der Nationalmannschaft zurückgetreten.

© dpa
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