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Eigentore, wenig Gemecker und späte Tore: Die Trends der EM

Die Vorrunde der Fußball-EM in Deutschland ist beendet. Und das Turnier hat bereits einige Trends gebracht. Manche hat man so erwartet, andere überraschen.
Niclas Füllkrug
Der späte Ausgleich durch Niclas Füllkrug (Nr. 9) reihte sich in einen Trend bei der EM ein. © Federico Gambarini/dpa

Es gab zahlreiche Eigentore, aber nur wenige Platzverweise, viele Altersrekorde und eine Menge Tore in der Nachspielzeit und aus der Ferne. Das sind die Trends der Vorrunde der Fußball-EM in Deutschland.

Eigentore

Es wurde in der Vorrunde zu einem Witz in den sozialen Medien: Ein gewisser «E. Igentor» führte die Torschützenliste der EM an. Und das mit weitem Vorsprung. Gleich siebenmal traf ein Spieler ins eigene Tor. Was aber eigentlich nur den Trend der vorherigen EM bestätigte, als es bis Turnierschluss elf Eigentore gab. Was damals allerdings kurios war. Denn bei den fünf vorherigen Europameisterschaften zusammen waren es ganze acht.

Tore in der Nachspielzeit

Hier ist nach der Vorrunde sogar schon ein Rekord eingestellt. Zehn Treffer wurden schon nach der 90. Minute erzielt, vor acht Jahren in Frankreich waren es neun. Manche Treffer waren auch noch sehr entscheidend. Niclas Füllkrugs Ausgleich gegen die Schweiz sicherte Deutschland statt den Eidgenossen den Gruppensieg, der von Mattia Zaccagni gegen Kroatien bescherte Italien das Weiterkommen und Kroatien das Aus.

Nur der Kapitän darf meckern

Die nervigen Rudelbildungen sind mit einem Schlag fast ausgestorben - und man fragt sich, wieso da nicht früher jemand drauf gekommen ist. Für die EM führte die UEFA die Vorgabe ein, dass sich nur noch die Spielführer beider Mannschaften bei den Schiedsrichtern über deren Entscheidungen beschweren dürfen. Sollte der Kapitän ein Torhüter sein, wird ein Spieler als Vertreter benannt. Allen anderen droht ganz schnell eine Gelbe Karte. Die Umsetzung klappte erstaunlich schnell und gut, es gab markant weniger Diskussionen. Und der DFB prüft die Regel nun wohl auf Umsetzbarkeit für die Bundesliga.

Alters-Extreme: Von 16 bis 41

Alter schützt vor Leistung nicht - ist aber umgekehrt auch kein Hindernis. So gab es bei dieser immerhin schon 17. EM-Endrunde einige Altersrekorde in beide Richtungen. Der Spanier Lamine Yamal wurde im Alter von 16 Jahren zum jüngsten je bei einer EM eingesetzten Spieler, der Portugiese Pepe mit 41 zum ältesten. Der frühere Weltfußballer Luka Modric stieg mit seinem letztlich wertlosen Führungstor gegen Italien mit 38 Jahren zum ältesten EM-Torschützen auf. DFB-Trainer Julian Nagelsmann stellte derweil einen Rekord an der Linie auf. Der 36-Jährige ist der jüngste Cheftrainer bei einer EM.

Kaum Platzverweise

Das ging ja gut los: Noch in der ersten Halbzeit des Eröffnungsspiels hatte es den ersten Platzverweis gegeben, als der Schotte Ryan Porteous DFB-Kapitän İlkay Gündoğan im Strafraum auf den Knöchel trat und glatt Rot sah. Es blieb (fast) der einzige Platzverweis in der gesamten Vorrunde. Denn im abschließenden Spiel zwischen der Türkei und Tschechien wurden gleich zwei Tschechen mit Gelb-Rot beziehungsweise Rot vom Platz geschickt. Am Ende der vorherigen EM waren noch sechs Spieler des Feldes verwiesen worden. Nach der Vorrunde waren es damals aber auch erst zwei gewesen.

TV-Expertinnen

Es war schon ein Trend in den vergangenen Jahren. Doch erstmals wurden bei einem großen Männer-Turnier so viele Frauen als TV-Expertinnen eingesetzt. Almuth Schult (ARD), Friederike Kromp, Laura Freigang, Kathrin Lehmann (alle ZDF) und Tabea Kemme (Magenta TV) brachten teilweise frischen Wind. Vor allem Schult wurde häufig gelobt.

© dpa ⁄ Holger Schmidt, dpa
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