Nach dem WM-Debakel im vergangenen Jahr haben die deutschen Fußballerinnen bei Olympia etwas gutzumachen. «Es ist noch mal ein größeres Turnier als eine Weltmeisterschaft», sagt Außenverteidigerin Sarai Linder vom VfL Wolfsburg vor dem Auftaktspiel der DFB-Frauen in Marseille am Donnerstag (19.00 Uhr/ZDF und Eurosport). Gegner Australien kommt mit der Empfehlung eines vierten Platzes vom Heimturnier, aber ohne Stürmerstar Sam Kerr (Kreuzbandriss).
Worauf es für das Frauen-Nationalteam ankommt
- Den Ausfall von Lena Oberdorf zu kompensieren: Die schwere Knieverletzung der künftigen Bayern-Mittelfeldspielerin war ein Schock. Im Grunde ist sie nicht vollwertig zu ersetzen. Bundestrainer Horst Hrubesch sagte, Kapitänin Alexandra Popp könne auch auf der Sechser-Position spielen. Alternativen sind die für Oberdorf nachnominierte Janina Minge und Elisa Senß.
- Die Abwehr stabilisieren: Die erfahrene Marina Hegering hat wegen einer Wadenverletzung zwei Monate keine Spielpraxis, gilt aber als enorm wichtig. Für die 34-Jährige könnten, wenn sie nicht durchs Turnier kommt, Sara Doorsoun oder Bibiane Schulze Solano einspringen. Kathrin Hendrich ist in der Innenverteidigung ohnehin gesetzt.
- Physische Stärke: Bei Hrubesch fällt immer wieder der Begriff von der «Körperlichkeit», der schon in der Vorrunde eine große Rolle spielen werde. Sowohl Australien als auch die nächsten Gegner USA und Sambia kommen mit Wucht. Deshalb fehlt eine wie Oberdorf umso mehr.
- Rückstände vermeiden: Immer wieder lagen die deutschen Frauen seit der WM in Länderspielen früh zurück. In Österreich mit 0:2, gegen Frankreich zur Pause mit 0:2, gegen Polen sogar nach 32 Sekunden mit 0:1. Und gegen Island setzte es im vorletzten Härtetest vor Olympia ein 0:3. Das 4:0 bei der Generalprobe gegen Österreich stimmte allerdings versöhnlich.